Rheinische Post Hilden

Merkel gibt morgen Minister bekannt

- VON EVA QUADBECK

Ob sie tatsächlic­h ins Kabinett kommen, hängt aber auch von der Abstimmung der SPD-Basis ab.

BERLIN Wer für die CDU im Fall einer Neuauflage der großen Koalition am Kabinettst­isch von Angela Merkel Platz nehmen darf, will die Kanzlerin morgen Nachmittag in den Gremiensit­zungen der Partei bekanntgeb­en. Die Auserwählt­en müssen dann freilich noch eine Woche abwarten, ob sie tatsächlic­h die ihnen zugedachte­n Ressorts führen können. Erst am Sonntag in einer Woche steht fest, ob die SPD-Basis dem Koalitions­vertrag auch zustimmt.

Zwei Besetzunge­n im Kabinett Merkel gelten als relativ sicher. Der bisherige Kanzleramt­sminister Peter Altmaier (CDU) soll Wirtschaft­sminister werden. Verteidigu­ngsmi- nisterin Ursula von der Leyen wird trotz reichlich Gegenwind ihren Job wohl behalten.

Offen ist, ob Merkel ihre Zusage einhält, dass die Hälfte der Ministerpo­sten mit Frauen besetzt werden sollen. Nachdem sie die bisherige saarländis­che Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r überrasche­nd als Generalsek­retärin vorgeschla­gen hat, könnte sie die Frauenquot­e im Kabinett wieder ein wenig senken.

Für den Job des Gesundheit­sministers werden gleich drei Namen gehandelt: Amtsinhabe­r Hermann Gröhe, die bisherige Gesundheit­s- staatssekr­etärin und Chefin der Frauenunio­n, Annette WidmannMau­z, sowie der bisherige Finanzstaa­tssekretär Jens Spahn. Alle drei Namen sind auch schon für das Bildungsre­ssort genannt worden. Einer von den Dreien dürfte leer ausgehen. Mit Spannung wird erwartet, ob Merkel ihren Kritiker Spahn ins Kabinett einbindet. Bislang hat sie das mit Kritikern nicht gemacht – sie wurden eher an den Rand geschoben.

Für das Landwirtsc­haftsminis­terium gilt die Rheinland-Pfälzerin Julia Klöckner als heiße Anwärterin. Die Themen kennt sie: Sie war in dem Ressort von 2009 bis 2011 Staatssekr­etärin. Gute Aussichten, neuer Kanzleramt­sminister zu werden, hat Helge Braun, bisher Staatsmini­ster im Kanzleramt. Für diesen wichtigen Koordinati­onsposten wird auch Gröhe gehandelt.

SPD und CSU wollen ihr Personalta­bleau erst nach dem Mitglieder­entscheid der Sozialdemo­kraten bekannt geben. Bei einem Ja der Genossen, will die SPD-Führung bei einer Klausursit­zung am Sonntag in einer Woche ihre Minister festlegen. Die CSU plant dazu eine Vorstandss­itzung am 5. März. Die CDU wird bereits beim Parteitag am Montag über den Koalitions­vertrag abstimmen. Dort soll auch Kramp-Karrenbaue­r zur Generalsek­retärin gewählt werden.

Mit Spannung wird erwartet, ob Merkel ihren Kritiker Jens Spahn ins Kabinett holt

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