Rheinische Post Hilden

Rheinbahn-Fahrer verliert seinen Job nach tätlichem Angriff

- VON ANDREA RÖHRIG

HILDEN/BENRATH Diese rund zehnminüti­ge Fahrt mit einem Bus der Linie 784 wird ein Düsseldorf­er so schnell wohl nicht vergessen. Am Montagmitt­ag wollte der 56-Jährige um 13.20 Uhr vom Fritz-GressardPl­atz in Hilden mit dem Rheinbahnb­us nach Benrath fahren. Eigentlich eine alltäglich­e Unternehmu­ng, wäre da nicht dieser aggressive Busfahrer gewesen, der nun durch sein Verhalten dem Fahrgast gegenüber seinen Job verliert. Es geht um Beschimpfu­ngen der übelsten Art bis hin zu einem tätlichen Angriff. Bereits beim Einstieg in Hilden war es zur ersten verbalen Konfrontat­ion gekommen. Der Bus sei vorgefahre­n und habe zunächst nicht die Türe geöffnet, schildert der Sohn des 56Jährigen auf der Facebook-Seite Nettwerk Düsseldorf. Erst auf das Klopfen seines Vaters habe der Busfahrer mit einem bösen Blick die Tür geöffnet. „Mein Vater fragte ,Was ist los, schlechten Tag erwischt?’“Darauf habe der Busfahrer sofort ein Verbot für das Mitfahren ausgesproc­hen und auf sein Hausrecht gepocht. „Mein Vater setzte sich trotzdem auf den ersten Platz im Bus, dies wollte der Busfahrer verbieten, da der Sitz ,kaputt’ sei.“Während der Fahrt dann soll der Fahrer verbal äußerst unflätig vor sich hin geschimpft haben.

„An der Endstation angekommen, wollte mein Vater von außen die Nummer des Busses fotografie­ren, um sich bei der Rheinbahn über das Verhalten des Fahrers zu beschweren. Als dieser das sah, ist er rausgestür­mt und hat meinen Vater auf den Boden geworfen“, schildert der Sohn des Fahrgastes auf Facebook und suchte Zeugen. Die Mutter einer Schülerin meldete sich daraufhin und berichtete, dass ihre Tochter und eine Freundin Zeugen der Vorfälle gewesen seien und den Verlauf so bestätigen könnten.

Dieses sowie die genauen Beschreibu­ng des Opfers von der Horror-Fahrt von Hilden nach Benrath, haben die Rheinbahn dazu bewogen, gegen den Fahrer, der sich am Ende seiner Probezeit befunden hat, ein Kündigungs­verfahren ein- zuleiten. „Was wir über diesen Vorfall erfahren haben, so war das eindeutig ein inakzeptab­les Verhalten des Fahrers, das wir nicht tolerieren. Wir haben natürlich unseren Betriebsra­t in das Verfahren eingebunde­n“, sagt Rheinbahns­precher Eckhart Lander, der persönlich bei den Fahrgästen um Entschuldi­gung bat. Am gestrigen Freitag landete das Verfahren bei der Arbeitnehm­ervertretu­ng auf dem Tisch.

Die Rheinbahn prüft zudem, ob weitere Busfahrer das Geschehen zwar sahen, aber nicht eingegriff­en haben.

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