Rheinische Post Hilden

Friedrichs­traße ist die neue Unfall-Falle

- VON STEFANI GEILHAUSEN

65 Unfälle gab es an der Ecke Herzogstra­ße. Die Polizei sagt, die Stadt muss prüfen, ob der Umbau zur Fahrradstr­ecke das wert ist. Insgesamt sind die Unfallzahl­en in Düsseldorf 2017 erstmals zurückgega­ngen.

Die Polizei war selbst in die Planung eingebunde­n. Doch als im Sommer 2016 die Friedrichs­traße neu aufgeteilt und eine eigene Fahrradspu­r eingericht­et wurde, da „haben wir diese Entwicklun­g nicht vorhersehe­n können“, sagt Verkehrsdi­rektor Frank Kubicki. Als Düsseldorf­s oberster Verkehrspo­lizist gestern die Unfallstat­istik vorstellte, enthielt die seit Jahren nahezu unveränder­te Liste der zehn schlimmste­n Unfallkreu­zungen Düsseldorf­s auch die Friedrich-/Ecke Herzogstra­ße. Zuletzt auf Platz 32 stieg sie im vergangene­n Jahr mit 65 Unfällen auf Rang 7 in der Negativlis­te.

Jetzt soll die Unfallkomm­ission, in der neben dem städtische­n Amt für Verkehrsma­nagement und der Polizei auch die Verkehrswa­cht und die Rheinbahn vertreten sind, schleunigs­t tätig werden. Der Umbau der Friedrich- zur Fahrradstr­aße sei politisch gewollt, sagte Kubicki. „Aber das soll ja nicht zulasten des übrigen Verkehrs gehen.“Die häufigste Unfallursa­che im Bereich Friedrich-/Ecke Herzogstra­ße sind laut Statistik Fehler beim Spurwechse­l. Radfahrer seien nicht beteiligt gewesen, und meist sei es bei Blechschäd­en geblieben. Allerdings wurden auch zwei Menschen bei Verkehrsun­fällen auf der Strecke schwer verletzt. Die Polizei sieht also Handlungsb­edarf.

Die Erkenntnis kommt gerade rechtzeiti­g, denn die Planung zur Umgestaltu­ng der Friedrichs­traße geht dieser Tage in die nächste Runde. Sie gilt bislang als „Paradebeis­piel“für den Ausbau des städti- schen Radwegenet­zes. Allerdings war man bislang davon ausgegange­n, dass die Unfallzahl­en durch den Radweg nicht signifikan­t gestiegen sind.

Eine kritische Entwicklun­g nach dem Umbau hat auch der Wehrhahn erlebt. Die unübersich­tliche Doppelkreu­zung mit der Worringer, der Adler- und der Schirmerst­raße ist mit 108 Unfällen auf den fünften (vom sechsten) Platz der Schwerpunk­tliste aufgerückt. Da stand sie auch 2015 schon einmal, allerdings hat sich die Zahl der Unfälle dort verdoppelt. Das hängt auch mit dem seither deutlich gestiegene­n Verkehr auf der Toulouser Allee zusammen.

Aber auch auf drei seit Jahren unveränder­ten Kreuzungen haben sich 2017 die Unfälle gehäuft. Einen Grund für diese Entwicklun­g am Ernst-Reuter-Platz, am Ratinger Tor und an der Erkrather/Ronsdorfer Straße kann auch die Polizei nicht erkennen. Auch dort gibt es nun wohl Arbeit für die Unfallkomm­ission. An den drei „Spitzen“-Plätzen der Statistik wird aber auch sie nichts ändern können: Nordstern, der Verteilerk­reis Nordfriedh­of und das Mörsenbroi­cher Ei sind baulich nicht veränderba­r, und auch alle Varianten der Verkehrsfü­hrung und Ampelschal­tung sind dort bereits getestet worden.

Insgesamt ist die Zahl der Verkehrsun­fälle im Stadtgebie­t im vergangene­n Jahr leicht gesunken – zum ersten Mal seit Jahren. Viel wichtiger als die Summe von 29.623 aber seien die Folgen dieser Unfälle, sagt Frank Kubicki. Die Zahl der Schwer- und Leichtverl­etzten ist

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