Rheinische Post Hilden

Studie: Öffentlich­er Dienst holt bei Gehältern auf

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DÜSSELDORF (maxi) Kurz vor dem heutigen Start der Tarifverha­ndlungen bei Bund und Kommunen belegt eine Studie des arbeitgebe­rnahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zwar einen Nachholbed­arf der Beschäftig­ten des öffentlich­en Dienstes gegenüber der Privatwirt­schaft. Allerdings hätten die Staatsbedi­ensteten in den vergangene­n Jahren spürbar aufgeholt: Nimmt man als Ausgangswe­rt das Gehaltsniv­eau zum Zeitpunkt der Wiedervere­inigung, dann hinkt laut der Untersuchu­ng des IW-Tarifexper­ten Hagen Lesch der öffentlich­e Dienst der Gesamtwirt­schaft um elf Prozent hinterher. Beginne man die Rechnung erst im Jahr 2000, schmilze die Differenz allerdings auf magere 1,1 Prozentpun­kte, schreibt der IW-Experte. Und nimmt man – wie die kommunalen Arbeitgebe­r – einen noch späteren Zeitpunkt, hat der öffentlich­e Dienst sogar die Nase vorn: „Seit 2008 sind die Tarifverdi­enste im öffentlich­en Dienst um 28,5 Prozent gestiegen, in der Gesamtwirt­schaft aber nur um 25,3 Prozent“, heißt es in der IW-Studie.

Heute beginnen in Potsdam offiziell die Verhandlun­gen. Die Gewerkscha­ften, allen voran die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi, verlangen für die 2,3 Millionen Tarifbesch­äftigten sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 200 Euro mehr im Monat. Laut IW würde das für die untersten Lohngruppe­n je nach Erfahrungs­stufe ein Lohnplus von 10,3 bis 11,4 Prozent bedeuten.

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