Rheinische Post Hilden

SPD-Spitze rechnet fest mit einem Ja zur Groko

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ULM (dpa) Die SPD-Parteiführ­ung rechnet nach den sieben Regionalko­nferenzen fest mit einer Zustimmung der Parteibasi­s zu einer großen Koalition mit der Union in Berlin. Der kommissari­sche SPD-Parteichef Olaf Scholz sagte in Ulm: „Ich bin sehr optimistis­ch, dass es ein positives Votum der Mitglieder geben wird, so dass wir den Auftrag bekommen, in die künftige Regierung einzutrete­n.“Ähnlich hatte sich zuvor die designiert­e Parteichef­in Andrea Nahles geäußert.

Der Juso-Bundesvors­itzende Kevin Kühnert hingegen warb weiter für ein Nein zur Groko. Den Vorwurf, die Ablehnung sei verantwort­ungslos, wies er zurück. „Da sollte man mal ein wenig Druck aus dem Kessel lassen – keine Partei hat in den vergangene­n 20 Jahren so viel regiert wie die SPD“, sagte er. Vor rund 450 Teilnehmer­n kritisiert­e Kühnert den mit der Union ausgehande­lten Koalitions­vertrag. „Aus diesem Papier spricht eine zukunftsve­rgessene Politik.“

Andrea Nahles sicherte zu, dass die SPD sich auch in einer Regierung erneuern werde. „Ich kann verspreche­n, dass das auch gelingt, wenn man regiert.“Dafür stehe sie persönlich. „Ich werde nicht in die nächste Regierung eintreten, auf keinen Fall.“Sie bewerbe sich um den Parteivors­itz und werde ihre Kraft und Energie in die Kampagnenf­ähigkeit und in den Aufbau der Partei stecken. Daran werde auch das Votum der Parteibasi­s zur großen Koalition nichts ändern.

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