Rheinische Post Hilden

Düsseldorf ein perfekter Gastgeber für den Judo-Grand-Slam

- VON TINO HERMANNS

Im ISS Dome sorgen Dominic Ressel und Szaundra Diedrich mit ihren dritten Plätzen für die besten Resultate des deutschen Teams.

DÜSSELDORF Jeder Sportler möchte besser werden, möglichst viele Konkurrent­en bezwingen. Was für Sportler gilt, trifft in beinahe demselben Maße für Sportveran­stalter zu. Kein Wunder also, dass die Sportstadt Düsseldorf nicht lange überlegen musste, als die Internatio­nale Judo Federation (IJF) vorschlug, den Grand Prix zum Grand Slam zu erheben. Damit ist eine Erhöhung des Preisgelde­s von 100.000 auf 150.000 Euro verbunden, wovon die Sieger jeweils 5000 erhalten und statt 700 nun 1000 Weltrangli­stenpunkte .kassierten.

Jetzt spielt Düsseldorf in einer Reihe mit Paris, Baku, Ekaterinbu­rg, Abu Dhabi, Osaka, den anderen Judo Grand Slam-Austragung­sorten, mit. „Für uns ist der Grand Slam finanziell vergleichb­ar mit dem Grand Prix“, erläuterte der Executive Director Sport der Düsseldorf Congress Sport und Event GmbH Martin Ammermann. Wer möchte das nicht: gleich viel bezahlen, aber mehr bekommen.

Auch die IJF und die Judoka bekamen mehr. Mehr Raum und mehr Zuschauerk­apazität. Denn aus der 40 Jahre alten Mitsubishi Electric Halle, die mit viel Aufwand, auch finanziell­er Art, auf die Bedingunge­n einer internatio­nalen Sport-Topveranst­altung aufgerüste­t werden musste, zog Deutschlan­ds bedeutends­tes Judo-Event in den modernen ISS Dome um. „Der Umzug hat sich gelohnt. Für die Sportler, Kampfricht­er, Funktionär­e, Helfer, Doping-Kontrolleu­re – einfach für alle bietet der Dome viel mehr Möglichkei­ten. Hier ist auch technisch alles vorhanden“, erläutert der Prädident des Deutschen Judo Bundes (DJB), Peter Frese. Organisato­risch lief alles rund. „Ok, ein paar klitzeklei­ne Problemche­n gab es, aber es war nie mehr, als dass das Bier zu warm oder der Rotwein zu kalt war“, sagte Frese augenzwink­ernd.

Der DJB-Präsident hatte auf drei Medaillen gehofft. Es wurden zwei. Dominic Ressel (Klasse bis 81 kg) und Szaundra Diedrich (bis 70 kg) holten Bronze. „Es hätte gerne etwas mehr sein dürfen“, meinte Frese. „Aber wir hatten eine sehr junge Mannschaft. Man muss auch sehen, gegen wen und wie unsere Judoka gekämpft haben. Für die Olympische­n Spiele 2020 sind wir auf einem guten Weg.“Die sportliche Bilanz war auch deshalb etwas mau, weil u. a. Weltmeiste­r Alexander Wieczerzak (bis 81 kg) wegen einer Schambeine­ntzündung und U-23Europame­isterin Amelie Stoll (bis 57 kg) grippegesc­hwächt auf einen Start verzichten mussten.

Die 446 Athleten aus 65 Nationen, darunter Weltmeiste­r und OlympiaMed­aillengewi­nner, zeigten drei Tage lang Weltklasse­sport. Gut 7000 Zuschauer wollten das vor Ort sehen. „Auch hier hätte es gerne etwas mehr sein dürfen“, sagte Frese. Vielleicht spricht es sich ja herum, dass der Grand Slam einen Besuch wert ist, denn „Düsseldorf kann Grand Slam“, wie Frese bilanziert.

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FOTO: IMAGO Szaundra Diedrich, die in dieser Szene die Schwedin Anna Bernholm im Griff hat, belegte in der Klasse bis 70 Kilogramm den dritten Platz.

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