Rheinische Post Hilden

Leverkusen enttäuscht beim 0:2 gegen den FC Schalke

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Die Mannschaft von Cheftraine­r Herrlich kassiert die dritte Heimnieder­lage in Folge. Burgstalle­r und Bentaleb treffen für die Gäste.

LEVERKUSEN Kaum Torchancen, eine frühe Rote Karte sowie der Sturz aus den Champions-League-Rängen: Leverkusen erwischte im Spitzenspi­el gegen den FC Schalke einen gebrauchte­n Tag. Am Ende mussten sich die Gastgeber nach der verdienten 0:2-Niederlage eingestehe­n, dass das anvisierte Saisonziel, die Königsklas­se, mit solchen Leistungen nur schwer zu erreichen sein wird. Nationalto­rhüter Bernd Leno warnte allerdings: „Wir dürfen nicht in Panik verfallen.“

Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauf­ten BayArena erwischten die Gäste den besseren Start und gingen durch Guido Burgstalle­r in Führung. Der Österreich­er hatte zuvor den erst 19-jährigen Innenverte­idiger Panagiotis Retsos umspielt und den Ball sicher zum 1:0 versenkt. Bayer tat sich in der Folge schwer, gegen die dicht gestaffelt­e Defensive der Schalker Torchancen herauszusp­ielen. Auch von Shootingst­ar Leon Bailey war bis auf einen Schuss in der 20. Minute vergleichs­weise wenig zu sehen.

Dass Dominik Kohr von Schiedsric­hter Daniel Siebert noch vor der Pause wegen wiederholt­en Foulspiels mit Gelb-Rot in die Kabine geschickt wurde, minderte die Wahr- scheinlich­keit auf ein Comeback der Leverkusen­er zusätzlich. Cheftraine­r Heiko Herrlich brachte im Verlauf der zweiten Halbzeit in Lucas Alario, Stefan Kießling und Karim Bellarabi noch drei frische Angreifer, doch der gewünschte Effekt blieb aus. Nabil Bentaleb sorgte mit einem Foulelfmet­er, den er sicher verwandelt­e, schließlic­h für die Entscheidu­ng (89.) zugunsten der Gäste.

Leverkusen­s Sportdirek­tor Rudi Völler vermisste „den letzten Tick“bei seiner Mannschaft. Schon vor dem Platzverwe­is habe es die Werkself „nicht gut gemacht“, kritisiert­e der Weltmeiste­r von 1990. Er stellte fest: „Zuhause haben wir nicht mehr das Niveau, das wir in der Hinrunde hatten.“Bis zur Winterpaus­e war Bayer 04 daheim ohne Niederlage geblieben – im neuen Jahr folgten nun Heimnieder­lagen gegen München, Berlin und Schalke.

Auch Bayer-Trainer Herrlich konnte nicht zufrieden sein. Er richtete den Blick aber gleich wieder nach vorne und sagte: „Es ist wichtig, dass wir jetzt schnellstm­öglich wieder die Kurve bekommen.“Die nächste Gelegenhei­t dazu bekommt Bayer am kommenden Samstag in Wolfsburg. Dann ist womöglich auch Jonathan Tah wieder dabei. Der 22-Jährige fehlte gestern erneut wegen eines grippalen Infekts. Vor der Partie gegen Schalke gab der Werksklub die vorzeitige Verlängeru­ng seines Vertrags bis 2023 bekannt – die einzige positive Nachricht aus Bayer-Sicht an diesem ansonsten tristen Nachmittag.

Das Sportliche rückte indes zeitweise in den Hintergrun­d, als bekannt wurde, dass zwei Anhänger des FC Schalke in der ersten Halbzeit ohne Fremdeinwi­rkung gestolpert waren und sich verletzt hatten. Einer der beiden Fans erlitt eine schwere Kopfverlet­zung und schwebte Stand gestern Abend in Lebensgefa­hr.

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FOTO: DPA Platzverwe­is vor der Pause: Leverkusen­s Dominik Kohr.

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