Selbstkritik allein reicht nicht mehr
Die Konkurrenz hat, mit Ausnahme des MSV Duisburg, mal wieder mitgespielt, okay. Dank der Niederlagen von Kiel auf St. Pauli und von Sandhausen in Berlin sowie Nürnbergs Unentschieden in Bochum hat sich an der Tabellenspitze fast nichts getan, Fortunas Lage sieht auf den ersten Blick noch immer komfortabel aus. Aber wollen sich die Düsseldorfer Kicker wirklich darauf ausruhen? Nein, das kann nicht ihr Anspruch sein. Und zum Glück ist es das auch nicht, wie die glaubhaft zerknirschten, ja schockierten Reaktionen nach dem unglaublichen Abend von Regensburg zeigten.
Mit Worten, so ehrlich sie zweifellos gemeint sind, ist es jedoch nicht mehr getan. Die größte Gefahr für Fortunas Aufstiegstraum ist nämlich schon lange nicht mehr die Konkurrenz, sondern die Mannschaft selbst. Sie besitzt enorm viel Potential, wie die herausragende erste halbe Stunde von Regensburg bewies – aber sie ruft es viel zu selten ab.
Das Programm der nächsten Wochen ist knackig. Am Sonntag geht es gegen St. Pauli, das von den jüngsten fünf Vergleichen in der Arena nur einen verlor, und danach nach Duisburg, zur aktuell vielleicht heißesten Mannschaft der Liga. Spätestens dann, im direkten Duell, kann Fortuna nicht mehr auf Ausrutscher der anderen warten, sondern muss wieder selbst aktiv werden.
Nach dem 3:4 in Regensburg forderte Trainer Friedhelm Funkel die Düsseldorfer auf, jetzt erst recht hinter Fortuna zu stehen, sie mit Euphorie und Anfeuerung zu unterstützen. Damit hat er Recht, da Pfiffe noch niemanden zum Aufstieg verholfen haben. Es liegt jedoch an der Mannschaft, den Funken wieder auf die Fans überspringen zu lassen.