Gedämpfter Jubel im Lager des VfB 03
Von Euphorie ist in der Hildener Mannschaft nach dem Heimerfolg über den Düsseldorfer SC 99 nicht die Rede. Zwar verlässt sie durch die drei Punkte die Abstiegszone, aber der Weg zum Klassenerhalt ist noch lang.
HILDEN Ein Befreiungsschlag war der 4:2-Sieg des VfB 03 nicht, aber der Erfolg über das OberligaSchlusslicht weist den Hildener Fußballern den Weg zum Klassenerhalt. „Es hat sich nicht viel geändert“, hielt Michael Kulm gleich nach dem Abpfiff des torreichen Kellerduells den Ball jedoch flach. Der Teammanager des VfB 03 blickte bereits auf die nächste Aufgabe – und die hat es in sich, denn nächsten Sonntag treten die Hildener beim ambitionierten 1. FC Monheim an, der aktuell auf Rang fünf steht.
Immerhin durften die einheimischen Fans gestern erst einmal tief durchatmen. Das hatten sie auch Neuzugang Zissis Alexandris zu verdanken, der seine Torjägerqualitäten gleich in der Anfangsphase unter Beweis stellte. Beide Mannschaften befanden sich noch in der Abtastphase, als Denis Ivosevic einen Eckball vors Düsseldorfer Gehäuse beförderte. Die Abwehr klärte zunächst, doch das Leder landete bei Pascal Weber, wanderte von dort zu Stefan Schaumburg und weiter zu Alexandris, der am kurzen Pfosten aus spitzem Winkel in der Manier eines Mittelstürmers zum 1:0 (7.) vollendete.
Die Führung spielte den Platzherren zweifellos in die Karten. In der Folge erarbeiteten sie sich weitere Chancen. Fabio di Gaetano scheiterte aber mit einem Flachschuss an Torhüter Pascal Pitzer (23.). Kurz danach zirkelte Schaumburg einen Freistoß am langen Pfosten vorbei (26.). Und dann schlugen plötzlich die Gäste zu. Sie spielten sich auf der rechten Angriffsseite gut durch – die abschließende Flanke verwertete Maurice Ryboth am langen Pfosten zum 1:1 (29.). „Da waren wir nicht gut positioniert“, gestand Michael Kulm. Doch die Antwort seiner Mannschaft ließ nicht lange auf sich warten, denn im Gegenzug setzte Schaumburg mit einem feinen Pass Pascal Weber in Szene und der vollendete volley zum 2:1. Danach kontrollierten die Hildener die Begegnung. Simon Metz jagte den Ball über den Kasten (35.), eine Di- rektabnahme von Denis Ivosevic aus 22 Metern verfehlte ebenfalls das Gehäuse (37.). Und dann köpfte Pascal Weber die Kugel nach einer Flanke von Justin Härtel knapp am Tor vorbei (44.). Die Hildener waren zweifellos im Aufwind.
Kurz nach dem Wiederanpfiff hätte die Mannschaft von Marcel Bastians schon für klare Verhältnisse sorgen können. Nach Vorarbeit von Metz scheiterte Fabio di Gaetano an Keeper Pitzer (51.). Der Abpraller landete bei Schaumburg, doch ein Verteidiger blockte dessen Schuss ebenso wie den nächsten Versuch von Weber. Ein Schaumburg-Freistoß leitete schließlich den nächsten Hildener Treffer ein – Alexandris erhöhte per Kopf auf 3:1 (61.). Es war eine Phase, in der die Gastgeber offensiv überzeugten, aber die Entscheidung verpassten. Statt dessen witterten die Düsseldorfer noch einmal Morgenluft, als Schiedsrichter Robin Delfs im Strafraum ein Foul von Dominik Donath an Maurice Ryboth erkannte. Den Elfmeter verwandelte Micael Dipumba sicher und verkürzte so auf 2:3 (70.).
Die Hildener verfielen angesichts des Anschlusstreffers aber nicht in Hektik, suchten vielmehr ihr Heil weiter in der Offensive. Gianluca de Meo, der nach langer Verletzungspause in der zweiten Halbzeit für Fabio di Gaetano aufs Feld kam, setzte Alexandris in Szene, aber erneut war DSC-Keeper Pitzer auf dem Posten (75.). Vier Minuten später führt eine Flanke von Calli Weber zur Entscheidung. Zissis legte Schaumburg vor, der das umjubelte 4:2 erzielte.
„Ich bin sehr froh, dass wir die drei Punkte eingefahren haben“, bekannte Michael Kulm. Wohlwissend: „Die Mannschaft hatte viel Druck und musste damit umgehen.“Allerdings hat sie jetzt auch einen neuen Torjäger – Zissis Alexandris ist offenbar ein Mann, der den Unterschied ausmachen kann.