Daniel Hope in der Tonhalle
Furios, wie im Titel des Stücks versprochen, begannen Daniel Hope und das Zürcher Kammerorchester ihr HeinersdorffKonzert. Die gehämmerten Springbögen in Glucks „Tanz der Furien“hätten einen fast das Fürchten lehren können. Natürlich musste sich keiner der Zuhörer in der fast ausverkauften Tonhalle ängstigen, im Gegenteil. Insgesamt ging es locker und fröhlich zu. Dafür sorgte zum einen das unbeschwerte Programm mit Haydn und frühem Mozart, zum anderen die Ausstrahlung des Geigers. Hope, der sein Repertoire bestimmt schon lange im Gepäck hat, geht an jedes Werk so heran, als ob er es gerade kennen und lieben gelernt hätte. Damit reißt er alle mit, das vorzügliche Orchester ebenso wie das Publikum. Jeder Ton macht ihm und dem Orchester erkennbar Freude. Die beiden G-Dur-Violinkonzerte von Haydn und Mozart spielte er technisch perfekt, mit Elan und mit feiner Musikalität. Aufs Orchester konnte er sich jederzeit verlassen. Die leisen Partien spielte er hauchzart. Auch Mozarts Orchesterwerke leitete er als Konzertmeister mit Frische, das Divertimento KV 138 genau so wie die A-Dur-Sinfonie KV 201. Drei Zugaben durfte das begeisterte Publikum noch hören: Vivaldis letzten Satz aus dem JahreszeitenSommer, Mozart wunderbares EDur-Adagio und Brahms’ „Guten Abend, gut’ Nacht – mit virtuosem Anhängsel. Gert Holtmeyer