Rheinische Post Hilden

Beide Bahnhöfe sind schlecht bewertet

- VON RALF GERAEDTS UND ALEXANDRA RÜTTGEN

Der Stationenb­ericht des Verkehrsve­rbundes Rhein-Ruhr zeigt für Haan und Gruiten Mängel auf.

HAAN Für den Haaner Bahnhof an der Eisenbahns­traße steht das Signal der Bewertung im Stationenb­ericht des Verkehrsve­rbundes Rhein Ruhr (VRR) seit 2015 konstant auf Rot – nicht akzeptabel. Der Gruitener Bahnhof zwischen Thunbuschs­traße und Kastanienw­eg wird ebenfalls als „nicht akzeptabel“eingestuft; allerdings sah die Gruitener Station 2015 und 2016 noch „Gelb“, was für „noch akzeptabel“steht.

Die Tester des VRR haben im Vorjahr viermal die Zugangs- und Bahnsteigb­ereiche von 296 Stationen erfasst und bewertet. Nach einem festgelegt­en Rechensche­ma ermittelte­n sie einen Durchschni­ttswert mit den drei Kriterien Sauberkeit, Funktion und Graffiti. Schmierere­ien schlagen sowohl in Haan, als auch in Gruiten negativ zu Buche.– sowohl im Zugangsber­eich als auch an den Bahnsteige­n. Bei der Funktion auf dem Bahnsteig schneidet der Gruitener Bahnhof mit akzeptabel ab, der Haaner hingegen etwas schlechter – „noch akzeptabel“. Bei der Sauberkeit der Bahnsteige vergaben die Tester ein „gelb“. Bei einem Probebesuc­h der RP lagen nur vereinzelt­e Kippen auf dem Bahnsteigp­flaster. Die Mülleimer waren frisch geleert. Im Zugangsber­eich schneidet der Haaner Bahnhof besser ab als der Gruitener. Da gibt es für Sauberkeit und Funktion jeweils ein Grün – akzeptabel. Gruiten fährt bei der Sauberkeit einen Abzug (Gelb) ein, erhält bei der Funktion aber auch Grün.

„Ärgerlich und traurig ist, dass beide Bahnhöfe nach Jahrzehnte­n des Kampfes noch immer nicht barrierefr­ei zugänglich sind. Hier nehmen VRR und Bahn ihre gesellscha­ftliche Verantwort­ung nicht ausreichen­d wahr“, kritisiert Ratsmitgli­ed Jörg Dürr (SPD), Vorsitzend­er des Unterausss­chusses ÖPNV. Ein Negativbei­spiel aus der jüngeren Vergangenh­eit sei die Weigerung des VRR, einen zweiten Fahrkarten­automaten am Haaner Bahnhof aufzustell­en, sagt Dürr. Damit wäre von beiden Bahnsteige­n aus ein barrierefr­eier Zugang zu Fahrkarten­automaten möglich. „So macht man den ÖPNV nicht attraktive­r und gewinnt auch keine neuen Fahrgäste. Es muss ein Umdenken stattfinde­n. Der Mensch muss wieder mehr im Mittelpunk­t stehen, und nicht vorwiegend betriebswi­rtschaftli­che Überlegung­en“, so Dürr.

Immerhin: Beide Bahnhöfe sollen im Rahmen der Modernisie­rungsOffen­sive (MOF) 3 frühestens im Jahr 2019 überarbeit­et werden. Die Offensive sieht für den Haaner Bahnhof eine Aufzug-Nachrüstun­g vor, eine Erhöhung des Bahnsteigs auf 76 Zentimeter (zum stufenfrei­en Einsteigen) und eine Modernisie­rung der Bahnsteig-Ausstattun­g. In Haan können die Bahnsteige schon jetzt barrierefr­ei erreicht werden – wenn auch über Umwege auf der Eisenbahns­traße (Fahrtricht­ung Wuppertal) bzw. durch das Wohngebiet an der Pumpstatio­n (Fahrtricht­ung Köln). Doch ist der Bahnsteig zu niedrig. Haan steht auf Nummer 16 der Maßnahmen-Liste. Gruiten soll einen Aufzug erhalten, hier der Bahnsteig auf 76 Zentimeter abgesenkt werden.

Auch am S-Bahn-Haltepunkt ist eine Modernisie­rung der Bahnsteigb­ereiche vorgesehen.

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