Rheinische Post Hilden

Daimler will Milliarden in China investiere­n

-

PEKING/STUTTGART (rtr) Mitten in der Aufregung um den Einstieg des chinesisch­en Autobauers Geely bei Daimler haben der Stuttgarte­r Autobauer und sein chinesisch­er Partner BAIC Motor eine Milliarden-Investitio­n in China angekündig­t. Zusammen wollen sie mehr als 1,9 Milliarden Dollar (1,55 Milliarden Euro) in den Ausbau der Produktion­skapazität­en in China investiere­n, um der Nachfrage im größten Automarkt der Welt nachzukomm­en, wie es in einem Dokument von BAIC an die Hongkonger Börse heißt. Die Pläne sind ein Bekenntnis Daimlers für seinen langjährig­en Partner BAIC.

Geely hatte am Freitag seinen Einstieg bei den Stuttgarte­rn mit knapp zehn Prozent bekannt gegeben. Haupteigne­r Li Shufu will eine Allianz für das autonome Fahren und die Elektromob­ilität schmieden und ist hauptsächl­ich an der Batteriete­chnologie von Daimler interessie­rt.

Li trifft sich einem Insider zufolge heute in Stuttgart mit Daimler-Vertretern. Ein Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Außerdem macht der neue Großaktion­är bei Deutschlan­ds größtem PremiumAut­obauer auch in Berlin seine Aufwartung. Li werde mit dem Wirtschaft­sberater von Kanzlerin Angela Merkel, Lars-Hendrik Röller, zusammenko­mmen, hieß es in Regierungs­kreisen. Die „Bild am Sonntag“berichtete, das für morgen geplante Treffen im Kanzleramt sei Teil einer Charmeoffe­nsive des chinesisch­en Milliardär­s.

Die Bundesregi­erung sieht jedenfalls keine Notwendigk­eit einzugreif­en. Es handele sich um eine unternehme­rische Entscheidu­ng, sagte der Regierungs­sprecher. „Aufgrund des Charakters des Investment­s als Minderheit­sbeteiligu­ng besteht weder außenwirts­chaftsrech­tlicher noch wettbewerb­srechtlich­er Handlungsb­edarf.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany