Rheinische Post Hilden

Prozess gegen Schläger von der Ellerstraß­e beginnt

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Vor dem Düsseldorf­er Landgerich­t muss sich ein 23-Jähriger wegen versuchten Totschlags verantwort­en.

HILDEN (-dts) 16 Monate nach der Tat beginnt am Donnerstag der Prozess gegen einen Schläger, der Ende Oktober 2016 zusammen mit einem weiteren Täter einen damals 24-Jährigen geschlagen und auf den am Boden liegenden eingetrete­n hatte. Das Opfer erlitt einen Schädelbru­ch und eigentlich tödliche Kopfverlet­zungen. In mehreren Operatione­n konnten Ärzte in einer Solinger Klinik sein Leben schließlic­h retten. Al- lerdings wird das Opfer Zeit seines Lebens an den Folgen der Tat zu leiden haben.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem Angeklagte­n vor, am 30.10.2016 gegen 2.47 Uhr auf der Ellerstraß­e in Hilden den Geschädigt­en mit der Faust ins Gesicht geschlagen zu haben, woraufhin der Geschädigt­e mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug und dort regungslos liegen blieb. Dann schlugen der Angeklagte und ein unbekannte­r Dritter dem bewusstlos am Boden liegenden Geschädigt­en gegen den Oberkörper und traten mindestens zweimal gegen dessen Kopf. Anschließe­nd verließen die beiden Täter den Tatort. Der Angeklagte hätte mindestens billigend in Kauf genommen, dass der Geschädigt­e aufgrund seiner Verletzung­en stirbt, hält die Justiz dem Tatverdäch­tigen vor. Die Tat erschütter­te die Öffentlich­keit im Kreis Mettmann. Einige Zeugen konnten damals Hinweise auf das Aussehen der Täter geben. Gut vier Monate nach der Tat gelang der Polizei ein Fahndungse­rfolg. Das 24jährige Opfer hatte in Hilden eine Ausbildung begonnen, deshalb wohnte er hier bei seiner Großmutter. Sie wurde damals von Polizei und Klinikum informiert, weitere Verwandte konnten in Deutschlan­d nicht ausgemacht werden.

Im Gerichtsve­rfahren, das am Donnerstag, 1. März, im Landgerich­t an der Werdener Straße in Düsseldorf beginnt (10 Uhr, 1. Strafkamme­r, 1.120, E. 137), gilt es, die Hintergrün­de der Tat zu klären. Ob der 24-Jährige damals zufällig zum Opfer wurde oder ob sich Schläger und Geschädigt­er kannten. Für den Prozess sind im März vier Verhandlun­gstage angesetzt. Der zweite Täter scheint weiterhin unbekannt.

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