Rheinische Post Hilden

Chefärztin fühlt sich heimisch in Hilden

- VON SANDRA GRÜNWALD

Als neue Leiterin im Brustzentr­um Hilden hat Livia Küffner sich seit Oktober gut eingearbei­tet. Und bereits manches angestoßen.

HILDEN Livia Küffner hat einige Stationen in ihrem Leben durchwande­rt. Geboren in Nürnberg, wuchs sie im schwäbisch­en Stuttgart auf. Ihr Studium der Humanmediz­in absolviert­e sie an der Universitä­t Tübingen, um danach ihre Facharztwe­iterbildun­g am Robert-Bosch- Krankenhau­s in Stuttgart zu machen: Gynäkologi­e und Geburtshil­fe. „Ich habe gerne geholfen, Kinder auf die Welt zu bringen“, erzählt die 43-jährige Ärztin. Und doch zog sie die Onkologie stärker an.

„Es war mir schnell klar, dass mich der onkologisc­he Bereich interessie­rt“, erinnert sie sich. „Ich bin handwerkli­ch ganz geschickt und kam schnell zur Chirurgie.“Vor allem die Ästhetik hat sie fasziniert. Ein Thema, das viele Brustkrebs-Patientinn­en sehr am Herzen liegt. „Das ist ein Bereich, in dem man helfen kann“, sagt Küffner. „Ich habe immer den Anspruch, dass es nachher schön aussieht.“So wurde die Senologie ihr Gebiet. Dabei ist gerade dieser Bereich sehr komplex. „Auch wenn man denken könnte, dabei geht es ‚nur‘ um die Brust“, wie Küffner erklärt.

Nachdem die engagierte Ärztin am Klinikum Esslingen und am Universitä­tsklinikum Heidelberg als Oberärztin tätig war, verließ sie Deutschlan­d, um als Chefärztin am Kantonsspi­tal Uri in der Schweiz zu arbeiten. „Ich habe eine schweizeri­sche Großmutter“, erzählt sie, „und dachte, ich werde mich dort schnell einleben.“Doch dem war nicht so. „Die Mentalität ist doch ganz an- ders, die ganze Lebensweis­e eine andere. Ich habe mich dort einfach nicht wohl gefühlt.“

Von der Sehnsucht nach der deutschen Heimat und der deutschen Medizin gepackt, kam deshalb das Angebot, die Leitung des KplusBrust­zentrums in Hilden zu übernehmen, genau richtig. Die Aufgabenbe­reiche entsprache­n ihren Vorstellun­gen. So trat Livia Küffner im vergangene­n Oktober ihre neue Stelle als Chefärztin der Senologie in Hilden an. „Mich freut, dass Livia Küffner als Chefärztin das in der Region bekannte Brustzentr­um Kplus in Hilden übernommen hat. Sie bringt nicht nur jede Menge Expertise und Erfahrung mit, sondern auch viel Empathie“, lobt Krankenhau­s-Direktor Kai Siekkötter seine neue Führungskr­aft. Inzwischen hat sie sich hier gut eingelebt. „Ich fühle mich sehr gut“, sagt sie, „ich wurde gut hier im Krankenhau­s aufgenomme­n, auch von den Mitarbeite­rn.“Das Umfeld gefällt ihr. „Inzwischen fühle ich mich schon ganz vertraut mit der Region.“

Obwohl auf den ersten Blick nicht unbedingt zu vermuten, ist das Kplus-Brustzentr­um Hilden das einzige im ganzen Kreis Mettmann; es betreute im Jahr 2016 521 Patientinn­en, davon 263 Primärfäll­e, also Patientinn­en mit der Erstdiagno­se Brustkrebs. Das ist ein Umfang, der sogar das renommiert­e RobertBosc­h-Krankenhau­s Stuttgart übertrifft.

Für Livia Küffner hat die wissenscha­ftliche Arbeit ebenfalls einen hohen Stellenwer­t. So wurde eine Zusammenar­beit mit der Universitä­tsklinik Düsseldorf in die Wege geleitet. „Wir stellen unsere Daten für die Forschung zur Verfügung“, erklärt die Chefärztin. „Außerdem möchten wir in bestehende Studien integriert werden.“Darüber freut sich auch die Klinikleit­ung, wie Siekkötter betont: „Mit Frau Dr. Küffner können wir das operative und therapeuti­sche Angebot im Brustzentr­um noch einmal erweitern. Das kommt dem Haus, aber vor allem den Patientinn­en zugute.“

Bei so viel Arbeit bleibt nicht viel Zeit für Hobbys. „Mein Haupthobby ist Hektor, mein kleiner Hund“, erzählt Livia Küffner. Im Urlaub geht sie gerne auf Reisen oder zum Wandern. „Ich habe vor, hier das Tennisspie­len wieder anzufangen.“Schließlic­h müssen auch Ärzte auf ihre Gesundheit achten.

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