Rheinische Post Hilden

Bürgerstif­tung ist 1 Million Euro schwer

- VON DANIELE FUNKE

Eine Privatspen­de von 300.000 Euro ist eingegange­n. Gabriele Römer hat den Stiftungsr­atsvorsitz übernommen.

HAAN Es ist einige Zeit her, da wurde Dieter Schauf nach seinem persönlich­en Ziel in seiner Funktion als Vorstandsm­itglied der Bürgerstif­tung gefragt. Damals klang die Antwort des Gruitener Unternehme­rs für viele –nennen wir es mal – ein wenig „utopisch“: „Ich will die EineMillio­n-Euro-Marke überschrei­ten“, antwortete Schauf, nicht wissend und keinesfall­s ahnend, wie schnell sich dieser Wunsch erfüllen würde. „Wir haben unlängst eine exorbitant­e Zustiftung in Höhe von 300.000 Euro erhalten“, erklärte der Vorstandsv­orsitzende Angelos Tsangaris bei einem feierliche­n Neujahrstr­effen im noblen Bürgersaal in Gruiten den rund 100 anwesenden Gästen, darunter auch Bürgermeis­terin Bettina Warnecke (Mitglied im Stiftungsr­at).

Somit beträgt das Stiftungsk­apital nun 1.040.000 Euro, die höheren Kapitalert­räge ermögliche­n noch mehr finanziell­e Unterstütz­ung verschiede­ner Projekte. „Wir konnten unlängst die Awo bei der Anschaffun­g eines neuen Fahrzeugs für Essen auf Rädern mit 15.000 Euro bezuschuss­en“, sagte Tsangaris erfreut, „im Übrigen ist dieser Betrag der höchste Einzelbetr­ag, den wir seit Gründung der Bürgerstif­tung 2006 erhalten haben.“

Und es gibt noch weitere Neuigkeite­n: Gabriele Römer ist nun Stiftungsr­atsvorsitz­ende, sie hat das Amt von Bernd Kirschey übernommen, der es von Gründungsb­eginn an bekleidet hatte. „ Die Zeit ist wie im Flug vergangen“, erklärte Kirschey, „mir hat das hier sehr viel Freude gemacht, was nicht zuletzt auch an dem tollen Team der Bürgerstif­tung lag.“Für Gabriele Römer ist das, was auf sie zukommt, bekannt – war sie doch zuletzt bereits stellvertr­etende Vorsitzend­e.

Neu ist auch die Beteiligun­g der Bürgerstif­tung als Gesellscha­fter der Kleiderkam­mer gGmbH. „Als wir unseren Verein nach der Trennung vom SKFM gründeten, waren wir auf der Suche nach einem starken Partner in Haan und sind auf die Bürgerstif­tung gestoßen, die sich letztlich entschiede­n hat, mit 2500 Euro Eigenkapit­al einzusteig­en. Das Gute ist, dass, sollten wir doch einmal Überschüss­e erwirtscha­ften, diese dann direkt der Bürgerstif­tung zufließen“, beschreibt es Brigitte Hausdorf von der Kleiderkam­mer.

Viele Projekte hat die Bürgerstif­tung bereits unterstütz­t: ein Gartenpavi­llon für die Behinderte­nwohn- einrichtun­g F48 wurde spendiert, neue Sitzbänke konnten in Haan aufgestell­t werden und ein Kitaprojek­t zum Thema „Gemüseanba­u“konnte auf diesem Wege finanziert werden. „Es sind sehr viele Projekte, die wir in den vergangene­n elf Jahren unterstütz­t haben, auch in Not geratene Einzelpers­onen“, erinnerte Dieter Schauf, der auch nach einer solch langer Zeit nicht müde wird, sein Amt mit großer Leidenscha­ft auszuführe­n.

Mit dieser Form der Nächstenli­ebe ist er übrigens in Haan nicht allein, freut sich Hanno Nell, evangelisc­her Pfarrer in Gruiten. „Ich spreche da vor allem für Gruiten, weil ich hier lebe, und ich kann sagen, die Zwischenme­nschlichke­it hier ist wirklich beispiello­s. Alleine in der Flüchtling­shilfe haben wir hier annähernd so viele Ehrenamtle­r wie Flüchtling­e. Das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Es ist toll, dass es solche Menschen und solche Organisati­onen wie die Bürgerstif­tung gibt.“

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Bernd Kirschey, Gabriele Römer beim Empfang

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