Rheinische Post Hilden

Haushalt 2018: Das schlagen Bürger vor

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Morgen beschließt der Hauptaussc­huss den städtische­n Etat. Klar ist: 2018 und 2019 fehlen Millionen.

HILDEN Mehr als 165 Millionen Euro will die Stadt in diesem Jahr ausgeben. Das ist nicht alles durch Einnahmen gedeckt. Wie hoch der Fehlbetrag tatsächlic­h wird, das lässt Kämmerer Heinrich Klausgrete für den morgen tagenden Hauptaussc­huss gerade ausrechnen. Fest steht allerdings schon jetzt: Es fehlen Millionen in der Stadtkasse – auch 2019. „Erst 2021 werden wir nach Plan wieder einen Überschuss erzielen.“

Der Haushalt ist ein dickes Buch mit mehr als 580 Seiten. Darin ist genau aufgeführt, wofür die Stadt das Geld der Bürger ausgibt. Das ist in- teressiert­en Bürgern bei zwei „Haushaltst­ouren“auch ganz anschaulic­h erklärt worden. 74 Bürger sind wieder mitgefahre­n, freut sich Bürgermeis­terin Birgit Alkenings: „Die Altersspan­ne lag zwischen zehn und 84 Jahren. 87 Prozent der Teilnehmer wohnen seit mehr als zehn Jahren in Hilden. 69 Prozent fanden die Veranstalt­ung sehr gut und 23 Prozent gut.“Die Bürger haben auch Vorschläge und Hinweise zum städtische­n Haushalt gemacht. Die hat sich die RP mal genauer angesehen. Und auch die Antworten der Verwaltung dazu.

Vorschlag: Hartz-IV-Empfänger machen für einen Euro die Stunde in den Parks sauber.

Antwort: Diese Möglichkei­t sieht das Sozialgese­tzbuch grundsätzl­ich vor. Es muss sich aber um zusätzlich­e, nicht um reguläre Arbeiten handeln. Und die Arbeitsgel­egenheiten dürfen Betrieben der freien Wirtschaft keine unlautere Konkurrenz machen. Das tun sie aber. Und deshalb setzt die Stadt schon seit Jahren keine Ein-Euro-Jobber in der Grünpflege mehr ein.

Vorschlag: Mehr Bänke, nicht nur in der City.

Antwort: In der Fußgängerz­one gibt es mehr als 30 Bänke. Wenn man überall auf den Straßen (Hildens Netz ist 150 Kilometer lang) alle 500 Meter eine Bank aufstellen würde, wären zusätzlich rund 300 Bänke für 150.000 Euro nötig. Die meisten Bürgerstei­ge seien mit weniger als zwei Metern auch zu schmal für Bänke. Die Restbreite reiche für Rolli-Fahrer nicht.

Vorschlag: 450-Euro-Kräfte oder Rentner fahren Rettungswa­gen.

Antwort: Das sei nicht möglich und auch nicht erlaubt, sagt die Verwaltung. Die Fahrer müssten mindestens auch Rettungssa­nitäter sein – weil sie auch die medizinisc­he Versorgung der Patienten mit übernehmen.

Warum muss die Fußgängerz­one wöchentlic­h elf Mal gereinigt werden?

Antwort: Weil dort viele Menschen unterwegs sind und auch viel Abfall fallen lassen. Die Fußgängerz­one wird deshalb jeden Morgen grundgerei­nigt. Zusätzlich ist tagsüber ein Straßenfeg­er im Einsatz. Auch am Samstagvor­mittag wird sauber gemacht.

Namen- und Straßensch­ilder sind zu klein und dreckig.

Antwort: Bei den regelmäßig­en Straßenkon­trollen werde auch auf die Straßensch­ilder und die Verkehrssc­hilder geachtet. Leider sei die Beschriftu­ngsmaschin­e für Straßennam­ensschilde­r längere Zeit ausgefalle­n. Der Rückstand sei bisher noch nicht aufgeholt worden. Um Hilden sauber zu halten, beschäftig­e die Stadt allein 13 Mitarbeite­r.

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