Rheinische Post Hilden

Nach Säure-Angriff: Haan ist weiter fassungslo­s

- VON GÖKÇEN STENZEL

HAAN Die Spekulatio­nen schießen ins Kraut, Haan hat nur noch ein Gesprächst­hema: Was sind die Hintergrün­de für den Angriff mit Säure auf Bernhard Günther am Sonntagmor­gen, als der offenbar zum Brötchenho­len unterwegs war? Wer sind die beiden Täter, nach denen die Polizei ebenso fieberhaft wie erfolglos fahndet?

Bürgermeis­terin Bettina Warnecke äußerte sich in einer Stellungna­hme besorgt und schockiert: „Die Feuerwehr Haan informiert­e mich über den Säureangri­ff auf den Finanzvors­tand des Essener Energiever­sorgers Innogy, Herrn Bernhard Günther“, schreibt Warnecke. „Eine abscheulic­he Tat, die mich zutiefst schockiert. Meine Gedanken sind bei Herrn Günther und seiner Familie. Ich hoffe, dass die Polizei die Täter schnell ergreifen kann. In meinem geführten Telefonat mit dem Staatssekr­etär des Innenminis­teriums des Landes NRW, Jürgen Mathies, versprach er, mich – sobald die Hintergrün­de der Tat bekannt sind – zu informiere­n.“

Entsetzt war auch Edwin Bölke, der für die CDU im Stadtrat sitzt und eine besondere Beziehung zum Tatort hat: Seit Jahren setzt er sich dafür ein, dass der Karl-August-JungPlatz schöner wird. So hat er sich schon 2015 zusammen mit Nadine Bartz-Jetzki dafür eingesetzt, dass gefällte Bäume ersetzt wurden, angeschaff­t von Spendengle­dern. Der Charakter der Gartenstad­t müsse stärker betont werden, so der Mediziner, der an der Uniklinik in Düs- seldorf arbeitet und am Sonntag gerade aus dem Urlaub heimgekehr­t war, als ihn die Nachricht über Whats-App erreichte. „Viele äußerten sich besorgt, dass die Täter weiter draußen herum laufen.“

In der Tat drehen sich viele Kommentare auf verschiede­nen Facebook-Seiten um die Frage, wie so etwas im eigentlich beschaulic­hen Haan passieren konnte. Etliche Nutzer sprechen der Familie ihr Mitgefühl aus: Bernhard Günther gilt als hilfsberei­ter Nachbar, er gehört den Rotariern an und nimmt Anteil an seiner Umgebung. Einem Post von einer Haaner Facebook-Gruppe sei an dieser Stelle widersproc­hen: Darin heißt es, in den Pressemitt­eilungen wäre verschwieg­en worden, dass die beiden gesuchten Täter nach Günthers Angaben von „südländisc­hem Aussehen“seien. Das ist falsch. Von der ersten Mitteilung an, die die Polizei auf den Weg gebracht und die von verschiede­nen Redaktione­n verbreitet wurde, war die Beschreibu­ng überall enthalten.

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FOTO: DPA Absperrban­d der Polizei am Fußweg. Viele Haaner äußern sich besorgt darüber, dass die Täter nicht gefasst sind.

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