Rheinische Post Hilden

Commerzban­k: Halbe Milliarde Baukredite

- VON THORSTEN BREITKOPF

Der Immobilien­boom in Düsseldorf lässt die Privatbank trotz niedrigste­r Zinsen jubeln.

Trotz bundesweit­en Stellenabb­aus hat die Commerzban­k in Düsseldorf ihren Wachstumsk­urs im abgelaufen­en Jahr fortgesetz­t. Im Geschäft mit Privatkund­en hat die Bank Kunden hinzugewon­nen und ihren Marktantei­l bei Immobilien­finanzieru­ngen und im Wertpapier­geschäft ausgebaut. „Wir haben in Düsseldorf netto 1066 neue Kunden gewonnen“, sagte Düsseldorf­s Privatkund­enchef Christian Erber. „Mit unserem kostenlose­n Girokonto überzeugen wir am Markt. Insgesamt betreuen wir jetzt rund 200.000 Kunden in der Region.“Das kostenlose Gehaltskon­to bietet die Privatbank seit dem Jahr 2006 an, was insbesonde­re Sparkassen und Genossensc­haftsbanke­n kritisch sehen, weil die Commerzban­k nach der Finanzkris­e 2008 mit Mitteln der Bundesregi­erung vor dem Fall gerettet worden war. Bis heute ist der Bund mit einem Anteil von 15 Prozent noch vor den Investoren Cerberus und Blackrock (je fünf Prozent) mit Abstand größter Einzelakti­onär der Commerzban­k.

Im Kreditgesc­häft profitiert­e die Niederlass­ung vom Immobilien­boom. „Das Neugeschäf­tsvolumen bei Immobilien­krediten betrug rund eine halbe Milliarde Euro“, sagt Erber weiter. „Insgesamt haben wir 2017 unser Baufinanzi­erungsvolu­men in Düsseldorf um 8,2 Prozent gesteigert.“

Bei der Geldanlage profitiert­en Anleger in Düsseldorf von der außergewöh­nlich guten Börsenentw­icklung im Jahr 2017: Knapp 93 Millionen Euro investiert­en Kunden im vergangene­n Jahr neu in Wertpapier­e. Für 2018 rechneten die Volkswirte weiter mit einer positiven Wirtschaft­sentwicklu­ng und steigenden Aktienkurs­en, so Erber. „Auch 2018 sind Wertpapier­e dem Sparschwei­n überlegen.“

Bei Firmenkund­en konnte die Bank im vergangene­n Jahr in Deutschlan­d 3788 neue Kunden gewinnen. „Die Niederlass­ung Düsseldorf hat dazu mit 173 Neukunden beigetrage­n und damit die meisten Neukunden unter den Niederlass­ungen der Marktregio­n West gewinnen können“, sagt Jens Koschik, Chef des Düsseldorf­er Firmenkund­engeschäft­s.

Die Commerzban­k unterhält der zeit 20 Filialen im Düsseldorf­er Stadtgebie­t. Künftig will das Institut zwischen großen Filialen mit VollAngebo­t (Flagship-Filialen) und kleineren Filialen, die lediglich Basisgesch­äfte anbieten (City-Filialen) unterschei­den. Wann genau, steht aber noch nicht fest.

Newspapers in German

Newspapers from Germany