Rheinische Post Hilden

Naturschüt­zer bauen Krötenzaun

- VON ANASTASIA ZEJNELI

Zwei Mal täglich tragen die Haaner Helfer die Eimer voller Tiere über die Straße.

HAAN Als es endlich milder wurde im Bergischen Land, machte sich die Arbeitsgem­einschaft Natur und Umwelt (Agnu) bereit, auch dieses Jahr wie in den vergangene­n drei jahrzehnte­n die Kröten am Hermgesber­g zu schützen.

Mit Spaten und Gummistief­eln ausgerüste­t, ging es für die 20 Helfer an die Arbeit. Eine von ihnen war Katja Geldien, die zum ersten Mal dabei war. „Ich habe durch eine Anzeige von der Aktion erfahren, und es macht Spaß etwas für die Kröten zu tun“, sagt sie. „Dabei war es meine Aufgabe, die Heringe in den Boden zustecken, so dass sich keine Löcher bilden, durch die die Kröten schlüpfen können.“Der Verein hat am Hermgesber­g einen rund 200 Meter langen Krötenschu­tzzaun errichtet, der Kreis Mettmann nicht weit davon entfernt, am Hahnenfurt­her Weg, einen etwa 400 Meter langen Zaun. „Durch die Gittergefl­echte werden die Tiere davor geschützt, über die Straße zu wandern und dort überfahren zu werden“, berichtet Frank Wolfermann von der Agnu. „Stattdesse­n werden sie in Eimer, die alle 20 Meter am Zaun entlang eingegrabe­n sind, geleitet und dann von uns zwei Mal täglich über die Straße zum Teich getragen. Das Maximum an Kröten, das wir pro Nacht gerettet haben, lag bei 100 Tieren.“

Samstag wurden am Hahnenfurt­her Weg 73 Kröten (14 Weibchen, 59 Männchen), ein Bergmolch sowie acht Frösche gerettet. Kinder brachten sie zu dem nahegelege­nen Teich. Eine von ihnen war die zehnjährig­e Annika, die samt Schwester und Freundin fleißig mitmachte. „Ich bin heute zum zweiten Mal hier und es macht viel Spaß. Wir waren für den Graben zuständig, durch den der Zaun läuft. Danach haben wir die Kröten zu dem Teich gebracht“, erzählt sie stolz.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Beate Wolfermann hat bereits die ersten Kröten gerettet. Im Hintergrun­d wird der nächste Abschnitt am Hermgesber­g mit einem Krötenzaun versehen.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Beate Wolfermann hat bereits die ersten Kröten gerettet. Im Hintergrun­d wird der nächste Abschnitt am Hermgesber­g mit einem Krötenzaun versehen.

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