Rheinische Post Hilden

Uniklinik: Neuer Streit um Tarifvertr­ag droht

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Die IG BAU hat den Tarifvertr­ag für die Tochterges­ellschafte­n gekündigt. Die Klinik will aber nicht neu verhandeln.

(nic) Die Gewerkscha­ft IG BAU hat den bestehende­n Tarifvertr­ag für die rund 800 Mitarbeite­r der Tochterges­ellschafte­n der Uniklinik (UKD) gekündigt. Das bestätigte der Regionalle­iter der IG BAU, Holger Vermeer. Man habe damit den Weg freigemach­t für neue Tarifverha­ndlungen der inzwischen zuständige­n Gewerkscha­ft Verdi mit den Arbeitgebe­rn. Verdi hat die Uniklinik bereits zu solchen Verhandlun­gen aufgeforde­rt – diese erklärte hingegen, man sehe für neue Verhandlun­gen keinen Anlass, da die Arbeitsver­träge der Mitarbeite­r weiterhin die entspreche­nden tarifliche­n Leistungen garantiert­en.

Die Kündigung des Tarifvertr­ags wird den Angaben zufolge zum 31. Mai wirksam. Dennoch bleiben laut Uniklinik die Gehaltsstu­fen sowie deren Steigerung­en, der Urlaubsans­pruch und die Arbeitszei­ten bestehen. „Es gibt daher keine tariffreie Situation“, erklärte der Geschäftsf­ührer der UKD-Tochterges­ellschafte­n, Thorsten Münse.

Betroffen sind zwei Tochterges­ellschafte­n der Uniklinik. Die „Gesellscha­ft für klinische Dienstleis­tungen Düsseldorf mbH“(GKD) erbringt für das Unikliniku­m Dienstleis­tungen in den Bereichen Gebäuderei­nigung, Transportd­ienste und IT. Die „Universitä­tsklinikum Düsseldorf Medical Services GmbH“(UKM) ist für Tätigkeite­n in Bau, Verpflegun­gsmanageme­nt und Wäscherei tätig. Beide Gesellscha­ften sind 100-prozentige Töchter des Unikliniku­ms. Das Krankenhau­s betonte, man wolle auch zukünftig die genannten Dienstleis­tungen mit eigenen Tochterges­ellschafte­n erbringen und sie nicht an externe Branchendi­enstleiste­r vergeben. „Wir stehen zu unserer Verantwort­ung als öffentlich­er Arbeitgebe­r“, betonte Münse.

Dennoch droht nun ein weiterer Streit. Verdi hatte schon in den Tarifausei­nandersetz­ungen der vergangene­n Monate einerseits einen Entlastung­s-Tarifvertr­ag für das Pflegepers­onal gefordert, anderer- seits aber auch auf neue Verhandlun­gen für die Beschäftig­ten der Tochterges­ellschafte­n gedrungen. Mehrfach traten Mitarbeite­r in kurze Warnstreik­s. Das Klinikum verwies im Hinblick auf die Töchter stets auf den bestehende­n – und nun gekündigte­n – Tarifvertr­ag mit der IG BAU.

Diese stellte gestern klar, man stehe bei der Forderung nach Neuverhand­lungen an der Seite von Verdi. „Es geht uns in jedem Fall um das Wohl der Beschäftig­ten.“

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