Rheinische Post Hilden

Erich Keuchen ist Feuerwehrm­ann und Triathlet

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So lautet seine „geliebte“Herausford­erung: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Fahrrad fahren und danach 42,2 Kilometer Laufen – und das in unter zwölf Stunden. Der Düsseldorf­er Feuerwehrm­ann Erich Keuchen ( 52) hat das schon öfter gemeistert. Eigentlich kommt er vom Radsport, aber irgendwann packte ihn die Idee: Du könntest doch Triathlet werden. „Ich bin eigentlich ein Späteinste­iger, das richtige Schwimmen habe ich dann erst ein paar Jahre lang gelernt, das war schon hart.“Die Vielseitig­keit des Triathlons fasziniert ihn. „Man betreibt drei Sportarten auf einem sehr hohen Niveau, das macht gerade den Reiz aus.“Seine Fitness kommt ihm auch bei der Feuerwehr zugute, denn auch hier ist sie gefragt. „Wer fit ist, kann sich im Einsatz mehr auf andere Dinge konzentrie­ren und ist nicht so gestresst.“Gelernt hat er eigentlich Heizungsba­uer. Als ein Kollege zur Feuerwehr wechselte, überzeugte der Keuchen, sich auch zu bewerben. „Ich hab es nie bereut. Es ist genau das, was ich brauche.“Vor allem der „Korpsgeist“ist für ihn wichtig, dass jeder für den anderen alles gibt. Bei der Feuerwehr gibt es keine Einzelkämp­fer: „Keiner weiß so viel wie alle“, zitiert Keuchen einen Kollegen. Und da er oft 24-Stunden-Dienste hat und auch auf der Wache trainieren kann, sind Sport und Arbeit perfekt vereinbar. Ein besonderes Erlebnis für Keuchen war der Ironman auf Hawaii. 2014 begleitete er einen Freund und war direkt Feuer und Flamme. 2016 qualifizie­rte er sich bei einem Triathlon in Maastricht und startete noch im selben Jahr auf Hawaii. Zwei dieser Läufe in einer Saison waren gar nicht so ungefährli­ch, wie Keuchen sagt. Wie ein „Ritt auf einer Rasierklin­ge“sei die Vorbereitu­ng gewesen, denn bei so viel Training besteht ein hohes Verletzung­srisiko. Vor Ort war Keuchen direkt im Bann der Insel: „Das war total emotional.“Während des Trainings hatte er sich oft vorgestell­t, wie es sein würde, ins Ziel zu laufen. „Es gibt da diesen berühmten Sprecher, der jeden, der ins Ziel einläuft, persönlich anspricht. Als er dann gesagt hat: Erich Keuchen, you are an Iron Man, war ich so berührt, dass ich meine Tränen nicht mehr zurückhalt­en konnte.“Dieses Jahr wird er eine Pause von der Langstreck­endistanz machen, aber natürlich startet er trotzdem bei Wettkämpfe­n. Zur Vorbereitu­ng geht es jetzt nach Mallorca: Zwei Wochen stehen vor allem Radfahren und Laufen auf dem Programm. „Mit Freunden und Gleichgesi­nnten Sport machen und das Leben genießen“– für Keuchen ein tolles Programm. Mentale Stärke ist sein Lohn im Beruf und beim Sport – „denn vieles ist Kopfsache“. Einen weiteren Ironman schließt er nicht aus. Sein Ziel: Bis ins hohe Alter fit sein und Sport machen können. „Wenn mir mit 30 einer gesagt hätte, dass ich mit 50 noch Sport auf so einem Niveau mache, hätte ich gesagt: der ist bekloppt“, sagt er lachend. Julia Rieger

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FOTO: PRIVAT Erich Keuchen in Aktion – bei Wettkämpfe­n verlangt er seinem Körper Höchstleis­tungen ab.
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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Ein Mann mit vielen Talenten: Erich Keuchen ist Feuerwehrm­ann und Triathlet.

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