Rheinische Post Hilden

Hilden blüht auf für Hummeln und Co.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Der Bund für Umwelt und Naturschut­z Hilden verteilt am Samstag auf dem alten Markt 500 Samen-Tütchen.

HILDEN Im vergangene­n Jahr stellten Wissenscha­ftler einen dramatisch­en Schwund bei Anzahl und Vielfalt von Insekten fest. „Man findet im Sommer kaum noch Insekten auf der Autoscheib­e“, erzählt Claudia Roth: „Das war für viele ein AhaErlebni­s.“Fast alle Wild- und Kulturpfla­nzen werden von Insekten bestäubt. Damit sind sie für unsere Ökosysteme praktisch unersetzli­ch.

Deshalb will jetzt auch der Bund für Umwelt und Naturschut­z (Bund) Hilden etwas für Bienen, Hummeln, Schmetterl­inge und Co tun. „Viele Gärten und Grünfläche­n bestehen nur noch aus Rasen, Kirschlorb­eer oder Zypressen“, beobachtet die Sprecherin des Bund Hilden: „Sie sind für die heimische Tierwelt meist völlig wertlos. Sie brauchen Futterpfla­nzen mit Nektar.“

Deshalb möchten die Naturschüt­zer die Bürger bewegen, ihre Gärten und Balkone so zu gestalten, dass Insekten wieder darauf fliegen. Am Samstag verteilt der Bund Hilden von 11 bis 13 Uhr rund 500 Samentüten auf dem alten Markt. Inhalt: eine Mischung von rund 40 ein- und mehrjährig­en Blühern und Kräutern wie Kornblumen, Mohn, Sonnenblum­en, Dill. Die Samentüten sind gratis, die Umweltschü­tzer würden sich aber über eine Spende freuen.

In anderen Städten sind solche Projekte bereits sehr erfolgreic­h. Langenfeld beispielsw­eise gibt Landwirten einen Zuschuss, wenn sie einen Blühstreif­en entlang ihrer Felder anlegen. „In diesem Jahr summieren sich diese zwei bis vier Meter breiten Blühstreif­en auf eine Gesamtläng­e von fast neun Kilometer“, hat Planungsam­tsleiter Stephan Anhalt ausgerechn­et: „Wild- bienen, Honigbiene­n, Schmetterl­inge und andere Insekten nutzen das üppige Nahrungsan­gebot der Blühstreif­en.“Die Blühstreif­en sind auch Lebensraum für Vögel, die Insekten fressen. Die Stadt Langenfeld wendet dafür rund 5000 Euro im Jahr auf.

Neben den Bürgern möchte der Bund Hilden auch die Kommune für das Projekt gewinnen, berichtet Sprecher Dieter Donner: „Die Stadt könnte etwa die Baumscheib­en dafür freigeben. Wir haben schon mehrere hundert mögliche Flächen in der Stadt gefunden. Wir möchten das aber nicht gegen die Stadt orga-

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