Hilden blüht auf für Hummeln und Co.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Hilden verteilt am Samstag auf dem alten Markt 500 Samen-Tütchen.
HILDEN Im vergangenen Jahr stellten Wissenschaftler einen dramatischen Schwund bei Anzahl und Vielfalt von Insekten fest. „Man findet im Sommer kaum noch Insekten auf der Autoscheibe“, erzählt Claudia Roth: „Das war für viele ein AhaErlebnis.“Fast alle Wild- und Kulturpflanzen werden von Insekten bestäubt. Damit sind sie für unsere Ökosysteme praktisch unersetzlich.
Deshalb will jetzt auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) Hilden etwas für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co tun. „Viele Gärten und Grünflächen bestehen nur noch aus Rasen, Kirschlorbeer oder Zypressen“, beobachtet die Sprecherin des Bund Hilden: „Sie sind für die heimische Tierwelt meist völlig wertlos. Sie brauchen Futterpflanzen mit Nektar.“
Deshalb möchten die Naturschützer die Bürger bewegen, ihre Gärten und Balkone so zu gestalten, dass Insekten wieder darauf fliegen. Am Samstag verteilt der Bund Hilden von 11 bis 13 Uhr rund 500 Samentüten auf dem alten Markt. Inhalt: eine Mischung von rund 40 ein- und mehrjährigen Blühern und Kräutern wie Kornblumen, Mohn, Sonnenblumen, Dill. Die Samentüten sind gratis, die Umweltschützer würden sich aber über eine Spende freuen.
In anderen Städten sind solche Projekte bereits sehr erfolgreich. Langenfeld beispielsweise gibt Landwirten einen Zuschuss, wenn sie einen Blühstreifen entlang ihrer Felder anlegen. „In diesem Jahr summieren sich diese zwei bis vier Meter breiten Blühstreifen auf eine Gesamtlänge von fast neun Kilometer“, hat Planungsamtsleiter Stephan Anhalt ausgerechnet: „Wild- bienen, Honigbienen, Schmetterlinge und andere Insekten nutzen das üppige Nahrungsangebot der Blühstreifen.“Die Blühstreifen sind auch Lebensraum für Vögel, die Insekten fressen. Die Stadt Langenfeld wendet dafür rund 5000 Euro im Jahr auf.
Neben den Bürgern möchte der Bund Hilden auch die Kommune für das Projekt gewinnen, berichtet Sprecher Dieter Donner: „Die Stadt könnte etwa die Baumscheiben dafür freigeben. Wir haben schon mehrere hundert mögliche Flächen in der Stadt gefunden. Wir möchten das aber nicht gegen die Stadt orga-