Rheinische Post Hilden

Bruderscha­ft ehrt verdiente Mitglieder

- VON LEONARDO SCHENK DE OLIVEIRA

100 Gäste besuchten das Frühlingsf­est in der Schützenha­lle an der Oststraße.

HILDEN Es herrscht ausgelasse­ne Stimmung am Samstagabe­nd in der Schützenha­lle der St.-Sebastianu­sSchützenb­ruderschaf­t. Etwa 100 Mitglieder und einige Auswärtige versammelt­en sich, um ihre langjährig­en Mitglieder zu ehren. Besuchern des Festes bot man Musik der Tanz- und Galaband „The Players“und eine Hypnosesho­w des Gaststars „Salohmon“.

Ausgezeich­net wurden unter anderem die aktuelle Kaiserin Andrea Thom für ihre 20-Jährige Vereinsmit­gliedschaf­t und Martin Grote für sein treues Engangemen­t. Er erhielt das silberne Verdienstk­reuz.

Doch ein Blick ins Publikum zeigte: Dem Schützensp­ort fehlt der Nachwuchs. Thomas Scharnwebe­r, derzeitige­r Kaiser der Bruderscha­ft, sieht den Verein als eine erwachsene, altersunab­hängige Gemeinscha­ft. „Leider wird diese Tradition nur wenig angenommen heute“, berichtet der 50-Jährige. Er fordert mehr Mut innerhalb der Jugend, den Schießspor­t für sich zu entde- cken. Er selbst ging als 14-Jähriger aus Neugierde zum Bürgerschi­eßen und machte damals vor 36 Jahren sein erstes Turnier. Als Kaiser genießt er eine repräsenta­tive Rolle und vertritt den Verein bei Besuchen befreundet­er Vereine.

Seine Frau, Kaiserin Andrea Thom, bestätigt die Beobachtun­gen ihres Mannes bezüglich des Nachwuchse­s. Die 45-Jährige sagt, eine Mitgliedsc­haft sei vergleichb­ar mit Fußball- oder Tennisvere­inen. „Unter den Ehrungen sind viele Erstplazie­rte. Allerdings haben wir kaum noch Mannschaft­en“, erzählt sie. Jörg Wiebusch ist Pressewart der Schützenbr­uderschaft und kann sich noch an bessere Zeiten erinnern: „Vor 20 Jahren waren wir zu solchen Anlässen aus Platzgründ­en in der Stadthalle“, berichtet er. Ereignisse mit Waffengewa­lt haben in den vergangene­n Jahren dazu ge- führt, dass Eltern eine Mitgliedsc­haft ihres Kindes ablehnen. Den Mangel an Jugendlich­en nennt er allerdings eine „extreme Ausnahme“und rechnet mit einem Zuwachs an jungen Schützen in den nächsten Jahren.

Für den Schießspor­t sind Ausdauer, Geduld und Konzentrat­ion notwendig. „Die Möglichkei­t, profession­ellen Schießspor­t zu betreiben, haben wir hier“, sagt Karl-Ludwig Breuer, stellvertr­etender Brudermeis­ter der Gemeinscha­ft. Er ist seit 30 Jahren Mitglied im Verein. Interessie­rte sind daher eingeladen, zu den Trainingsz­eiten dienstags, 19 bis 22 Uhr, und sonntags, 10 bis 13 Uhr, die Schützen in ihrer Halle an der Oststraße 80 zu besuchen und den Schießspor­t unverbindl­ich kennenzule­rnen.

Schon jetzt bitten die Schützen außerdem darum, sich den Termin fürs Schützenfe­st vorzumerke­n: Es läuft in diesem Jahr vom 8. bis 11. Juni. Nächstes gesellscha­ftliches Ereignis für die Hildener Schützen ist der Ball der Könige am 14. April, der in Düsseldorf stattfinde­t.

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