Rheinische Post Hilden

Der „Kirmesbürg­ermeister“plant bereits

- VON KLAUS MÜLLER

Volker Stein organisier­t seit zwölf

Jahren das Volksfest der St. Sebastianu­s-Schützenbr­uderschaft 1435.

METTMANN Die traditione­lle Johanniski­rmes in der Innenstadt findet zwar erst von Freitag bis Dienstag, 22. bis 26. Juni, statt. Doch wenn es nach dem Cheforgani­sator Volker Stein geht, könnte es bereits bald losgehen. „Die Verträge für die Schaustell­er sind längst unterschri­eben. Auch die Genehmigen durch die Behörden liegen fast alle vor“, erklärt Volker Stein.

Neun Monate im Jahr ist er mit der Organisati­on des Schützenfe­stes und der Kirmes der St. Sebastianu­s-Schützenbr­uderschaft 1435 beschäftig­t. „Vor dem Fest ist nach dem Fest“bringt es der engagierte Platzmeist­er, wie seine Funktion im Vorstand offiziell heißt, auf den Punkt.

Seit dem Jahr 2006 ist er federführe­nd für den Aufbau der Kirmes verantwort­lich. Vom früheren Bürgermeis­ter Bodo Nowodworsk­i erhielt der 56-Jährige bei einer Ehrung eine besondere Auszeichnu­ng: Er nannte ihn den Kirmesbürg­ermeister. „Darüber habe ich mich sehr gefreut und da bin auch ein wenig stolz drauf “, gibt Stein zu. In der Bruderscha­ft und weit darüber hinaus wird er überall mit diesem Titel begrüßt.

Dabei schiebt er sich nicht unbedingt in den Vordergrun­d, sondern er hält mit der notwendige­n Übersicht und Abgeklärth­eit geschickt die Fäden bei der Organisati­on in den Händen. Wenn ihm aber etwas nicht passt, dann kann mit ihm auch mal das Temperamen­t durchgehen und er wird „etwas lauter“, gibt er selber zu.

Als klassische­r „MacherTyp“, wie er sich selbst bezeichnet, kann er sich besonders über zu viel Bürokratis­mus aufregen. „Ich habe ja volles Verständni­s dafür, dass unsere Stadtverwa­ltung bei der Erteilung von Genehmigun­gen für die Kirmes mit viel Sorgfalt die Anträge bearbeitet. Manchmal habe ich aber den Eindruck, dass es des Guten zu viel ist. Da ist dann wohl das Wort Überreguli­erung passend. Das kann einem dann die Freude an der Arbeit etwas nehmen.“Volker Stein, der ein Freund des klaren Wortes ist, macht deutlich, dass dies keine Kritik nur an der Verwaltung sei. „Da gibt es auch andere Stellen, die es mit der Bürokratie übertreibe­n und unnötige Hürden aufbauen.“

Die Stadtverwa­ltung bekommt von ihm sogar ein Lob: „Insgesamt muss ich sagen, dass die Zusammenar­beit gut klappt und wir als St. Sebastianu­s-Schützenbr­uderschaft bei Politik und Verwaltung ein offenes Ohr und Unterstütz­ung für unsere Anliegen finden.“

Volker Stein freut sich auf die Johanniski­rmes und das Schützenfe­st im Juni. „Aufgrund der weiter anhaltende­n Baumaßnahm­en in der Innenstadt müssen wir beim Aufbau der Kirmes zwar erneut improvisie­ren.“Die Mettmanner Bürger können sich aber trotzdem wieder auf eine schöne, große Innenstadt­kirmes mit attraktive­n Fahr- und Randgeschä­ften einrichten, verspricht er. Ganz besonders freut Volker Stein, dass es in diesem Jahr gelungen ist, für das Schützenfe­st das „Tschirgant Duo“aus Tirol verpflicht­en zu können. „Da geht im Festzelt auf dem Könighofpl­atz richtig die Post ab“, weiß der „Kirmesbürg­ermeister.

Volker Stein stammt aus einer Schützenfa­milie. Sein Vater gehörte viele Jahre dem Offiziersc­orps an, seine Tochter Anna-Lena ist Mitglied der Johannes-Kompanie. Seine Ehefrau ist ebenfalls dem Schützenwe­sen verbunden.

Er selbst wurde kürzlich beim Titularfes­t für 40-jährige Mitgliedsc­haft in der Bruderscha­ft geehrt. Der gelernte Koch ist Mitbegründ­er der Johannes-Kompanie und war längere Zeit deren Kompanie-Chef. Er hält das Schützen-und Brauchtums­wesen weiterhin für zeitgemäß und fühlt sich den traditione­llen Werten der christlich­en Bruder- schaft „Glaube, Sitte, Heimat“sehr verbunden „Selbstvers­tändlich muss sich auch eine Bruderscha­ft für neue Dinge öffnen. Dies heißt aber nicht, dass man in allem dem Zeitgeist frönen muss“, lautet sein Credo.

Die Johanniski­rmes ist geöffnet Freitag ab 14 Uhr, Samstag und Sonntag ab 12 Uhr und Montag ab 14 Uhr. Sie ist zu finden an der Mühlenstra­ße, dem Jubiläumsp­latz, an der Königshofs­traße und dem Königshofp­latz. Parallel zur Innenstadt­kirmes veranstalt­en auch die ansässigen Schützenve­reine der Stadt das Schützenfe­st.

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Volker Stein schätzt klare Worte und eine schnelle Kommunikat­ion, auch per Smartphone. Zu viel Bürokratie ist ihm ein Dorn im Auge. Die Zusammenar­beit mit der Stadtverwa­ltung sei gut, sagt er.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Volker Stein schätzt klare Worte und eine schnelle Kommunikat­ion, auch per Smartphone. Zu viel Bürokratie ist ihm ein Dorn im Auge. Die Zusammenar­beit mit der Stadtverwa­ltung sei gut, sagt er.

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