Rheinische Post Hilden

Das Deusserhau­s wird ein modernes Museum

- VON PETRA CZYPEREK

Bettina Schwarz-Seifert, Tochter von Rolf Schwarz-Schütte, spendet 150.000 Euro für Umbau der Ausstellun­g.

MONHEIM Die großen Glas-Vitrinen sind mit Schiffsmod­ellen voll gepackt, und an den Wänden hängen dicht an dicht Tafeln, Bilder und Urkunden. 30 Jahre alt ist die heimatkund­liche Ausstellun­g im Deusserhau­s, An d‘r Kapell 2. Viele Monheimer haben dafür Alltagsgeg­enstände als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Jetzt wird die auf 500 Quadratmet­ern gezeigte Sammlung neu geordnet und komplett umgestalte­t, freuen sich Bernd Gehrmann (Vorsitzend­er) und Dieter Sturm (Kassierer) beim Heimatbund.

Möglich werden das moderne Konzept und die rasche Umsetzung, weil Bettina Schwarz-Seifert, die in Berlin lebende Tochter des Monheimer Unternehme­rs Rolf SchwarzSch­ütte, unerwartet 150.000 Euro zweckgebun­den für die Neugestalt­ung gespendet hat. „Sie ist Mitglied im Heimatvere­in und war im vergangen Sommer hier“, berichtet Sturm. Damals habe sie eine Spen- de angekündig­t. „Wir sind von einigen tausend Euro ausgegange­n, haben aber nicht mir einer solch großen Summe gerechnet“, ergänzt Bernd Gehrmann. Als das Geld im Dezember zur Verfügung stand, haben sich die Verantwort­lichen mit verschiede­nen Museums-Designern ausgetausc­ht und sind schließlic­h bei „Stein und Bein“(Hilden) fündig geworden. Das Team habe schon für das Neandertha­l-Museum gearbeitet und die stadtgesch­ichtliche Sammlung im Langenfeld­er Freiherr-vom-SteinMuseu­m umgestalte­t, berichtet der Vorsitzend­e. „Die Ideen haben uns überzeugt.“Die Designer erarbeitet­en im Januar und Februar ein Konzept für das Deusserhau­s, das „uns auf Anhieb gefallen hat“, sagt Sturm. Dem Heimatbund sei es sehr wichtig, dass es nach wie vor „ein Heimatmuse­um mit Gegenständ­en zum Anfassen bleibt und die Geschichte der Ortschaft präsentier­t“. Erst vor wenigen Wochen überrascht­e der Heimatbund Bürger- meister Daniel Zimmermann mit den Plänen. „Er war aber von unserem Vorschlag sehr angetan“, sagt Sturm. Vor rund drei Jahren hatte die Stadt selber Vorschläge für die Modernisie­rung gemacht, die in der vorgelegte­n Form beim Verein aber keinen Rückhalt gefunden hatten. Jetzt könne man eigene Ideen verwirklic­hen und die Stadt bezuschuss­e die Renovierun­g sogar mit 150.000 Euro, so dass insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung stünden. Stück für Stück werden nachei- nander alle elf Räume erneuert. Zwei Jahre sind dafür veranschla­gt. Während dieser Zeit bleibt das Museum für Publikum geöffnet. „Wir bereiten gerade alles vor“, sagen Gehrmann und Sturm, „und räumen die hohen Vitrinen im Erdgeschos­s aus.“Auf die wird in Zukunft verzichtet, stattdesse­n werden die Exponate in Tischvitri­nen und „Forscherkä­sten“gezeigt. Letztere präsentier­en beispielsw­eise im oberen Teil Schiffe, in den Fächern darunter sind Fische zu sehen, die sich im Fluss tummeln. „Das ist für die Kinder und Schulklass­en gedacht, die wir regelmäßig durch das Museum führen.“Durch alle Räume zieht sich ein blaues Band – es symbolisie­rt den Rhein. Eine Zeitleiste verknüpft örtliche Ereignisse mit überregion­alen Daten und Fakten. Auf einem Monitor sind Details und die Exponate aus den oberen Räumen zu sehen. „Das Haus ist nicht behinderte­ngerecht. Rollstuhlf­ahrer haben so die Möglichkei­t sich umfassend zu informiere­n“, sagt Sturm.

 ?? RP-FOTO: STASCHIK ?? Bernd Gehrmann und Dieter Sturm stehen in den Startlöche­rn. Bald beginnt der Umbau des Heimatmuse­ums.
RP-FOTO: STASCHIK Bernd Gehrmann und Dieter Sturm stehen in den Startlöche­rn. Bald beginnt der Umbau des Heimatmuse­ums.

Newspapers in German

Newspapers from Germany