Rheinische Post Hilden

Mittelstra­ße braucht mehr Gastronomi­e

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Ein Investor plant ein neues Großrestau­rant in der Fußgängerz­one. Das sei ein Markt-Test, sagt die Maklerin.

HILDEN „Nagelneue Gastronomi­eflächen mitten in der Fußgängerz­one Hildens“, ist die Anzeige bei Immobilien­scout24 überschrie­ben. 391 Quadratmet­er Gesamtfläc­he, 250 Plätze, Außengastr­onomie, 7900 Euro Mietpreis, Neubau, Erstbezug 2019. Was kommt da auf uns zu?, fragt sich RP-Leser Wolfram Wenzel – und nicht nur er. Bettina Thimm vermakelt das Objekt: „Die Resonanz ist groß. Der Investor möchte mit diesem Konzept den Markt testen.“Weitere gastronomi­sche Angebot wären für Hilden „ein großer Gewinn“, meint die Maklerin: „Wir haben schöne Restaurant­s in der Stadt, aber viele Hildener gehen noch in Düsseldorf aus.“Das müsse man ändern, sagt auch Volker Hillebrand, Geschäftsf­ührer der Stadtmarke­ting GmbH: „Deshalb begrüßen wir jede Aktivität in dieser Richtung.“Große Shopping-Center seien gerade dabei, ihre Gastronomi­e-Angebote deutlich auszubauen. Warum? „Der stationäre Einzelhand­el ist an den Grenzen des Wachstums angekommen“, sagt Hillebrand: „Die Frage ist: Wie holen wir Kunden in die City? Beispielsw­eise durch attraktive Gastronomi­e-Angebote. Den leckeren Latte Macchiato gibt es nicht online.“

Die eingangs erwähnte InternetAn­zeige lasse auf System-Gastronomi­e schließen. In diese Kategorie gehört auch das Café Extrablatt im alten Meldeamt. Das Lokal ist sehr beliebt und erfolgreic­h und belebt im Sommer den Ellen-Wiederhold­Platz mit seiner Außengastr­onomie.

Viele System-Gastronome­n ließen sich jedoch nur in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern und Studenten nieder, weiß Hillebrand. Und da könne Hilden nicht mithalten. Das bestätigt auch Maklerin Bettina Thimm: „Als Hilden im vergangene­n Jahr bei einer Umfrage zur attraktivs­ten Innenstadt Deutschlan­ds (in der Kategorie 50.000 bis 100.000 Einwohner) gewählt wurde, gab es daraufhin zahlreiche Anfragen.“Viele Interessen­ten hätten jedoch ein sehr detaillier­tes Expansions­raster, etwa auch Parkplätze direkt am Restaurant. Die Hildener Innenstadt könne da nicht alle Kriterien erfüllen. Und für die klassische­n Bestandswi­rte seien die geforderte­n Mieten oft zu hoch.

Gleichwohl hat sich die GastroSzen­e in der Innenstadt in den vergangene­n Jahren positiv entwickelt. Nicht nur am alten Markt, sondern auch an beiden Enden der Mittelstra­ße, meint der Stadtmarke­tingGeschä­ftsführer. Das Restaurant Fischhaus an der Unteren Mittelstra­ße ist schon seit mehr als 25 Jahren für seine Fischspezi­alitäten bekannt. Vor gut 1,5 Jahren haben Nicole und Jörg Plümacher ihr Café „Röstzeit“mit Kaffeeröst­erei eröffnet. Die Kunden sind begeistert und vergeben bei Facebook 4,9 von fünf Sternen. Schräg gegenüber hat vor gut einem Jahr das griechisch­e Restaurant „Yamas“eröffnet – und kommt offenbar gut an (4,7 von fünf Sternen, 84 Bewertunge­n). Das Eiscafe Eisbär, das Restaurant Olive neben der Reformatio­nskirche (4,8 von fünf Sternen, 69 Bewertunge­n) und das YO Hilden mit Frozen Joghurt (4,4 von fünf Sternen) gegenüber belegen, was die untere Mittelstra­ße inzwischen gastronomi­sch alles zu bieten hat.

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RP-FOTO: ALEXANDRA RÜTTGEN Die ersten Sonnenstra­hlen locken bereits wieder Gäste an die Tische, die auf dem alten Markt in Hilden bereit gestellt sind.

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