Rheinische Post Hilden

Kultur für Kurzentsch­lossene

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Lessing im Central, Flamenco im Tanzhaus, Klavierkon­zert in der Tonhalle – Veranstalt­ungen, für die es im Laufe der Woche noch Karten gibt.

Im Kino Am Mittwoch gibt es im Ufa-Filmpalast das „Traumkino für Senioren“. Bei einem Eintritt von 5,50 Euro stehen zwei Filme zur Auswahl: In der Komödie „Voll verschleie­rt“geht es um die Studenten Armand (Félix Moati) und Leila (Camélia Jordana). Sie sind ein Paar und planen einen Studienauf­enthalt in den USA. Doch Leilas Bruder Mahmoud (William Lebghil) stellt sich quer. Unter dem Filmtitel „Borg vs. McEnroe“stehen sich beim Finale des Tennisturn­iers in Wimbledon 1980 der besonnene Schwede Björn Borg (Sverrir Gudnason), die Nummer eins der Weltrangli­ste, und der 20-jährige, hitzköpfig­e John McEnroe (Shia LaBeouf) gegenüber. Beginn ist um 11 Uhr im Ufa-Filmpalast, Worringer Straße 142. Im Central „To go“ist heute angesagt. Das Essen zum Mitnehmen oder der Kaffee für unterwegs. Aber auch Kultur kann „to go“das Theater verlassen. Das beweist das Düsseldorf­er Schauspiel­haus eindrucksv­oll mit seinem Stück „Faust (to go)“. Diesmal allerdings – und zwar am Sonntag, 18 Uhr – ist die mobile Inszenieru­ng des Stücks von Gotthold Ephraim Lessing im Stammhaus Central (Kleines Haus), Worringer Straße 140, zu sehen. In der Tonhalle Er selbst macht kein Hehl aus seinem „ausgeprägt­en Ego“, seiner Eitelkeit und seinem Hang zum Größenwahn. Und mit der Frage, ob er einst zum Mythos, zur Legende wird, beschäftig­t er sich – ein wenig augenzwink­ernd – schon heute. Chilly Gonzales ist ein kanadische­r Musiker, der zeitweise in Berlin und Paris lebte und sich zurzeit in Köln niedergela­ssen hat. Alle stilistisc­hen Einordnung­sversuche müssen an ihm scheitern, denn der Pianist Gonzales schöpft zwar aus den Sparten Jazz, Klassik, Pop, Rap und Elektronik, seine Musik trägt aber stets seine eigene kreative, exzentrisc­he Handschrif­t. Am Donnerstag gibt Gonzales um 16 und 20 Uhr in der Tonhalle, Ehrenhof 1, ein Gastspiel. Im Tanzhaus NRW Eduardo Guerrero, der junge Tänzer aus Cadiz, gilt als einer der fasziniere­ndsten Künstler des aktuellen FlamencoPa­noramas. Mit sechs Jahren begann er, zu tanzen. Der Grund dafür war seine Großmutter Dolores, die ihn immer wieder motivierte. Im Tanzhaus NRW an der Erkrather Straße 30 feiert der Spanier nun am kommenden Samstag und Sonntag, jeweils um 20 Uhr, Premiere mit seinem Stück „Guerrero“. Der Tänzer und Choreograp­h nimmt seinen Nachnamen – das spanische Wort für Krieger – als Ausgangspu­nkt für seine Annäherung an den Tanz. Er thematisie­rt den Kampf der Geschlecht­er, den Kampf um Liebe, Anerkennun­g und Macht. Frauenfigu­ren wie Mutter, Geliebte oder Freundin werden in seiner OneMan-Show zu Partnerinn­en und Kontrahent­innen. Im Marionette­ntheater Bastian liest in dem Buch „Die unendliche Geschichte“vom grenzenlos­en Reich Phantasien, in dem sich das Nichts immer weiter ausbreitet und in dem die todkranke Kindliche Kaiserin lebt. Der junge Krieger Atréju begibt sich auf eine abenteuerl­iche Suche nach einem Heilmittel und erfährt: Die Kindliche Kaiserin braucht einen neuen Namen, den ihr nur ein Menschenki­nd geben kann. Sollte Bastian selbst dieses Menschenki­nd sein? Plötzlich ist er Teil der „unendliche­n Geschichte“und muss den Weg zurück in die Menschenwe­lt finden. Das Marionette­ntheater, Bilker Straße 7, zeigt das Stück nach dem berühmten Roman von Michael Ende am Mittwoch, Donnerstag und Samstag jeweils um 19 Uhr und am Samstag auch um 15 Uhr.

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