Rheinische Post Hilden

NRW-Justizmini­ster will Rasern Auto wegnehmen

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Die Strafen für illegale Autorennen sind verschärft worden. Das trifft die Raser-Szene, die gestern „Car-Freitag“feierte.

DÜSSELDORF (kib/wer) NRW-Justizmini­ster Peter Biesenbach will schärfer gegen Raser vorgehen. „Wir bestrafen nicht nur die selbst ernannten Rennfahrer, sondern beschlagna­hmen auch deren Autos als Tatmittel“, sagte der CDU-Politiker. Die Fahrzeuge würden versteiger­t, der Erlös werde in die Staatskass­e fließen. „Wer glaubt, dass er in unseren Innenstädt­en Rennen fahren darf, der sollte schon einmal anfangen, für ein Fahrrad zu sparen.“. Die Tuning-Szene feiert Karfreitag tra- ditionell „Car-Freitag“: Viele zeigen bei Treffen tiefergele­gte und leistungsg­esteigerte Autos. Die Polizei kontrollie­rte in Städten wie Oberhausen, Recklingha­usen und Düsseldorf – landesweit sei es friedlich geblieben.

Die Polizei ermittelt, weil es gestern nach Zeugenauss­agen ein illegales Rennen auf der A 57 bei Meerbusch gab. Es kam zu einem Unfall, der Schaden liegt bei 200.000 Euro. Im Herbst war das Strafgeset­zbuch geändert worden. Seitdem sind ille- gale Rennen eine Straftat, für die neben einer Geldstrafe auch eine Gefängniss­trafe von bis zu zwei Jahren sowie der Verlust des Autos droht, wie Christian Janeczek vom Deutschen Anwaltvere­in erklärt. „Was der Justizmini­ster da verkündet, entspricht dem geltenden Recht“, sagt Strafrecht­sanwalt Anwalt Christoph Lepper aus Düsseldorf. Der drohende Verlust des Autos könne abschrecke­nd wirken, so Verkehrsre­chtsanwalt Gregor Leber. Den Juristen sind noch keine Fälle nach neuer Rechts- lage bekannt. Fachleute sehen zwei Probleme: Um ein Fahrzeug einzuziehe­n, müsse nachgewies­en werden, dass der Eigentümer am Rennen teilgenomm­en habe. Zweitens wolle der Justizmini­ster auch Autos von Besitzern einziehen, die ihre Wagen für Rennen verleihen. Das sei schwer nachweisba­r. In Bochum kontrollie­rten die Beamten 169 Autos intensiv und beanstande­ten 42: 19 Mal war die Betriebser­laubnis erloschen, zwölf Fahrern wurde die Weiterfahr­t untersagt.

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FOTO: FEUERWEHR MEERBUSCH Auf der A 57 sollen sich zwei Lamborghin­i gestern Mittag ein Rennen geliefert haben.

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