Rheinische Post Hilden

Fortuna patzt beim Vorletzten

- VON PATRICK SCHERER

Die Düsseldorf­er verlieren in Darmstadt 0:1, haben aber noch acht Punkte Vorsprung auf den Relegation­splatz.

DARMSTADT Friedhelm Funkel hatte gewarnt. In dieser zweiten FußballLig­a, hatte er gesagt, könne wirklich jeder jeden schlagen. Auch der Vorletzte den Spitzenrei­ter. Der Fortuna-Trainer sollte Recht behalten. Und so verloren die Düsseldorf­er gestern Abend mit 0:1 beim SV Darmstadt 98. Da die direkte Konkurrenz des Tabellenfü­hrers im Aufstiegsr­ennen aber bereits zuvor mit zwei Remis gepatzt hatte, fällt die Niederlage nicht so sehr ins Gewicht. Der Vorsprung auf den Relegation­splatz beträgt sechs Spieltage vor Saisonschl­uss immer noch komfortabl­e acht Punkte.

In André Hoffmann (Hodeneinri­ss), Niko Gießelmann und Adam Bodzek (beide Gelbsperre) fehlten Funkel in Darmstadt drei Alternativ­en für die Viererabwe­hrkette. Für Robin Bormuth bedeutete dieser Umstand, dass er mal wieder von Beginn an in der Innenverte­idigung auflaufen durfte. Eine glückliche Fügung: Der 22-Jährige spielte in der Jugend für die Lilien, wurde 30 Kilometer von Darmstadt entfernt in Groß-Rohrheim geboren. Und Bormuth rechtferti­gte das Vertrauen des Trainers mit einer soliden Leistung. Das galt freilich nicht für alle Akteure.

Bereits nach zehn Minuten hätten die Hessen mit 2:0 führen können. Florian Neuhaus, der im Spielaufba­u zwar ab und an auch mit guten Pässen glänzte, verlor leichtfert­ig einen Ball – es sollte nicht das einzige Mal bleiben. Den nicht sonderlich platzierte­n Schuss ließ Torhüter Raphael Wolf nach vorne abprallen. Dong Won Ji drosch die Kugel aber übers Tor. Kurz darauf war es Takas- hi Usami, der sorglos den Ball vertändelt­e. Der wie immer souverän agierende Marcel Sobottka bügelte in höchster Not aus.

Erst nach 20 Minuten waren auch die Düsseldorf­er wach genug, um ebenbürtig am Spiel teilzunehm­en. Kapitän Oliver Fink hatte sein Team mit einem 30-Meter-Schuss, den Darmstadts Torwart Daniel Fernandes Heuer gerade noch um den Pfosten lenken konnte, geweckt. Kurz darauf hatte Julian Schauerte die beste Gelegenhei­t zur Führung. Doch das Geburtstag­skind bewies frei vor dem Tor einmal mehr, dass Torgefahr nicht in seinem Portfolio steht.

Als Fortuna immer besser wurde, erzielte Darmstadt den Führungstr­effer. Eigentlich hatten die Hausherren bei einem Konter alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Fabian Holland setzte sich dann aber doch noch über links durch, ehe der Ball über Ji zu Tobias Kempe trudelte. Dessen Schuss landete abgefälsch­t im langen Eck (38.).

So gut Hollands Aktion vor der Führung war, so dämlich war sein Einsteigen gegen Schauerte fünf Minuten später. Denn besagtes Foul brachte ihm folgericht­ig die GelbRote Karte ein.

Genki Haraguchi hätte der Partie in Überzahl womöglich die entscheide­nde Wendung geben können, wäre sein Schuss nur 55 Sekunden nach dem Seitenwech­sel im Tor gelandet – er klatschte aber nur gegen den rechten Innenpfost­en. 25 Minuten später war es der linke Pfosten, an dem Sobottka scheiterte. Gegen sehr tief stehende und leidenscha­ftlich verteidige­nde Darmstädte­r fehlte neben dem nötigen Glück letztlich aber auch die nötige Kreativitä­t, um zumindest einen Punkt mitzunehme­n.

Während Darmstadt mit diesem Erfolg den Anschluss im Kampf um den Klassenerh­alt hält, hat Fortuna bereits am Freitag im Heimspiel gegen Bochum (18.30 Uhr) die Möglichkei­t, im Aufstiegsr­ennen wieder vorzulegen.

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