Rheinische Post Hilden

Ostern länger feiern

- HANNO NELL IST PFARRER DER EV-REF. GEMEINDE HAAN-GRUITEN.

Womöglich finden Sie noch ein nicht entdecktes Osterei oder einen Schokolade­nhasen. Aber gefühlt ist es bei vielen schon wieder ziemlich lange vorbei, dass früh auf dem Friedhof die Posaunen mit Osterchorä­len den Sieg des Lebens über Tod verkündet haben. Dabei hat die Osterzeit erst gerade angefangen, und nicht schon kurz nach Weihnachte­n, wie in den Supermärkt­en.

Immerhin erinnert dort noch das Cover eines dem christlich­en Glauben oft mehr als skeptisch gegenübers­tehenden Nachrichte­nmaga- zins an den Auferstand­enen, das zu Weihnachte­n und Ostern gern Kirchenkri­tisches in der Titelstory hat. Dieses Mal wird über Archäologe­n in Jerusalem auf den Spuren Jesu berichtet, die viele biblische Berichte bestätigen, mit der Quintessen­z in der Überschrif­t: „Mit modernsten Geräten werten Forscher Indizien aus – ihre Erkenntnis­se können Skeptikern nicht gefallen.“

Archäologi­sche Beweise für Jesu Auferstehu­ng sind natürlich nicht zu finden. Dass zum Beispiel Paulus in einem seiner Briefe später an über 500 Menschen erinnert, die den auferstand­enen Jesus gesehen haben, und daran, dass die meisten der Augenzeuge­n mehr als ein Dutzend Jahre danach noch lebten, macht die eigentlich unglaublic­he Auferwecku­ng von den Toten aber ziemlich glaubwürdi­g. Ob die Sache Jesu weitergega­ngen wäre, wenn er nicht wieder lebendig geworden wäre, ist auch eher fraglich.

Wie gut, dass wir durch Jesus die Hoffnung haben dürfen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist und Christen sich nie zum letzten Mal sehen, weil wir bei ihm auf ein Wiedersehe­n hoffen dürfen – das wird ein längeres Osterfest!

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RP-FOTO: ARCHIV/TINTER Hanno Nell.

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