Rheinische Post Hilden

SPD-Ministerin warnt Union

- VON JAN DREBES UND KRISTINA DUNZ

Svenja Schulze verlangt von der Regierung und der eigenen Partei Erneuerung.

BERLIN Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) hat die große Koalition vor Nachlässig­keit bei der versproche­nen politische­n Erneuerung gewarnt und einen Bruch zur Halbzeit der Legislatur­periode nicht ausgeschlo­ssen. „Es muss natürlich eine Verständig­ung darüber geben, ob wir unsere Zukunftsve­rsprechen eingehalte­n haben. Es darf nicht passieren, dass Absprachen irgendwo im Kanzleramt verhungern“, sagte Schulze unserer Redaktion. Die vereinbart­e Zwischenbi­lanz nehme die SPD sehr ernst. „Die Vereinbaru­ng steht ja nicht einfach nur so im Koalitions­vertrag“, sagte die Sozialdemo­kratin. Sie betonte aber, der Vertrag gelte für die gesamte Wahlperiod­e und man wolle dreieinhal­b Jahre gemeinsam gut regieren. Zuvor hatte allerdings auch schon die CSU im Streit um den Familienna­chzug von Flüchtling­en den Ton verschärft

Svenja Schulze und mit einem Ende der Koalition gedroht, wenn die SPD die Pläne von Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) zur Verschärfu­ng der Nachzugsre­geln nicht mitmache.

Mit Blick auf die geplante Vorstellun­g des Leitantrag­s der SPD-Spitze für die Erneuerung der Partei an diesem Montag sprach Schulze von einer neuen Führungsku­ltur bei den Sozialdemo­kraten – einer Abkehr von früherer Basta-Mentalität. „So eine Form der Führung, die die Partei zu einem einheitlic­hen Kurs zwingt, wird es nicht mehr geben“, sagte sie. Grundsätzl­ich plädierte sie zudem dafür, dass einmal eine Frau die SPD-Kanzlerkan­didatur übernehmen sollte. Zur Frage, ob die designiert­e Parteichef­in Andrea Nahles auch die nächste Kanzlerkan­didatin werden sollte, antwortete Schulze, diese Frage stehe jetzt nicht an. Die SPD-Linke Hilde Mattheis forderte unterdesse­n im Zuge der Parteierne­uerung eine Urwahl des Parteivors­itzenden.

„Es darf nicht passieren,

dass Absprachen im Kanzleramt verhungern“

Bundesumwe­ltminister­in

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