Rheinische Post Hilden

Facebook-Skandal trifft 2,7 Millionen EU-Bürger

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BRÜSSEL (rtr) In der Facebook-Affäre sind die Daten von bis zu 2,7 Millionen EU-Bürgern unerlaubt an eine Analysefir­ma weitergebe­n worden. Die Zahl habe Facebook in einem Brief an die EU-Kommission genannt, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde. Der US-Konzern habe auch erklärt, welche Schritte er jüngst zur Verbesseru­ng des Datenschut­zes unternomme­n habe. Es bedürfe in der Sache aber weiterer Gespräche mit Facebook, insbesonde­re vor dem Hintergrun­d der neuen EU-Datenschut­zregeln. Deshalb werde nächste Woche Justizkomm­issarin Vera Jourova mit Facebook-Top-Managerin Sheryl Sandberg telefonier­en. Zudem werden die EU-Datenschüt­zer das Thema auf einem Treffen nächsten Diens- tag besprechen. „Eine deutliche, koordinier­te Antwort der Datenschut­zbehörden ist nun entscheide­nd“, sagte der Sprecher.

Facebook hatte offengeleg­t, dass möglicherw­eise persönlich­e Informatio­nen von 87 Millionen Nutzern an die Politikber­atungsfirm­a Cambridge Analytica zweckwidri­g weitergege­ben wurden. Mit 71 Millionen Nutzern kommt der Großteil der Betroffene­n aus den USA. Laut Sandberg handelt es sich bei dieser Zahl um die höchstmögl­iche Schätzung. Es ist offenbar unklar, über welche Daten Cambridge Analytica verfügt. „Wir wissen nicht, welche Daten sie haben oder ob sie derzeit überhaupt Daten haben“, sagte die Facebook-Managerin in einem Interview mit dem US-Sender PBS.

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