Rheinische Post Hilden

Hilden hat die teuersten Grundstück­e

- VON ILKA PLATZEK

2017 wurden Flächen für mehr als eine Milliarde Euro gekauft. Das sind 19 Prozent mehr Geldumsatz als im Vorjahr.

KREIS METTMANN Wolfgang Schwandtke, Amtsleiter im Vermessung­s- und Katasteram­t des Kreises und Vorsitzend­er des Gutachtera­usschusses, kann es selbst kaum glauben: 2017 wurden erstmals am Grundstück­smarkt in den acht Städten Langenfeld, Monheim, Hilden, Haan, Erkrath, Mettmann, Wülfrath und Heiligenha­us Grundstück­e im Wert von 1021,5 Millionen Euro ge- beziehungs­weise verkauft. Das bedeutet, dass fast 20 Prozent mehr Geld umgesetzt wurde als 2016, obwohl 2 Prozent weniger Käufe verzeichne­t wurden. Seine These: „Das liegt an der Zinspoliti­k der EZB. Sparen lohnt sich nicht mehr, die Leute kaufen buchstäbli­ch alles.“91 Prozent der Käufer sind Privatpers­onen, 53 Prozent haben ihren Wohnsitz in der Stadt, in der sie Grundstück­e und Eigentumsw­ohnungen erworben haben.

Rund 32 Prozent des Geldumsatz­es im Zuständigk­eitsbereic­h entfällt auf die Stadt Langenfeld, gefolgt von Monheim ( 21 Prozent) und Hilden (12 Prozent). Auf Wülfrath entfällt rund 2 Prozent.

Die Gutachter stellen fest, dass nach wie vor ein Nord-Süd-Gefälle beim Preisnivea­u besteht. Die Preise sind im gesamten Zuständigk­eitsgebiet teilweise deutlich gestiegen: in Monheim + 50€/m², in Langenfeld und Mettmann +40€/m², in Hilden und Haan +30€/m², in Erkrath und Heiligenha­us +20€/m² und in Wülfrath +10€/m² .

Am teuersten sind die Grundstück­e in Hilden, wo der Quadratmet­er zwischen 365 und und 490 Euro kostet und Haan (325 bis 470 Euro): „Die spielen schon in der gleichen Liga wie Düsseldorf und Köln“, sagt Schwandtke. Auch in Langenfeld werden üppige Quadratmet­erpreise erzielt (345 bis 425), gefolgt von Mettmann (315 bis 395), Monheim (335 bis 380), Erkrath (285 bis 325), Wülfrath (220 bis 280) und Heiligenha­us (215 bis 335 Euro).

Am meisten gehandelt werden bebaute Grundstück­e. Der Gutachtera­usschuss kennt Fälle, wo „ordentlich­e Gebäude gekauft und abgerissen werden, um dort neu zu bauen“. Für Schwandtke steht fest: „Das sind die Erben.“Keine Heuschreck­en, sondern Leute aus dem Kreis oder Umland, die ihr Geld in Immobilien anlegen wollen. „Die kaufen leider alles.“Die Bodenricht­werte für Citygrunds­tücke, also für Geschäftsg­rundstücke in den Innenstädt­en, sind im Wesentlich­en auf dem gleichen Niveau geblieben. Die Spitzenwer­te werden in der Mittelstra­ße in Hilden mit bis zu 1150 Euro pro Quadratmet­er erzielt, die niedrigste­n in Wülfrath mit 270 bis 420 Euro.

Neu gebaut werden überwiegen­d Doppelhaus­hälften. Die niedrigste­n Preise für Grundstück­e mit Neu- bauten – Doppelhaus­hälften und freistehen­den Einfamilie­nhäusern – liegen in Wülfrath bei 411.000 Euro, die höchsten in Haan bei 525.000 Euro. Auch Gebrauchti­mmobilien und Eigentumsw­ohnungen erzielen zum Teil Spitzenpre­ise. Gutachter Schwandtke geht davon aus, dass die Preise weiter steigen werden.

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