Rheinische Post Hilden

Haaner Firma gibt Schrauben letzten Schliff

- VON ALEXANDER RIEDEL

Der Spezialist für Oberfläche­ntechnik, Trowal, versorgt weltweit Kunden in verschiede­nen Branchen. In diesem Monat stellt das Unternehme­n seine neue Version einer Beschichtu­ngs-Maschine vor.

HAAN Was haben Ohrringe, Schrauben, Reißversch­lusszähne, Spielwürfe­l und Korken für Weinflasch­en gemeinsam? Sie alle landen mitunter im „Rotamat“der Firma Walther Trowal: Die Maschine, die ein wenig an eine übergroße Waschtromm­el erinnert, versieht unterschie­dliche Gegenständ­e des alltäglich­en Lebens mit wasserbasi­erendem oder lösemittel­haltigem Lack – sei es, um ihnen eine dekorative­re Optik zu verleihen, oder um sie vor Korrosion zu schützen. Das Gerät gibt es dabei in unterschie­dlichen Größen, je nach benötigtem Volumen.

Neu auf den Markt gebracht hat das Haaner Unternehme­n nun den „Rotamat R 60“, der im Gegensatz zu seinen Vorläufern für geringe Füllvolumi­na bis zu 15 Litern ausgelegt ist. „Dessen Trommel lässt sich zwar auch in die größeren Anlagen“einbauen“, stellt Frank Siegel, Verkaufsle­iter Beschichtu­ngstechnik beim Unternehme­n, klar. Das sei für manche Kunden angesichts ihrer kleinen Chargen jedoch nicht sehr sinnvoll. Zudem würden sich Metallteil­e mit hohem spezifisch­em Gewicht, wie zum Beispiel Spikes für Winterreif­en, in größeren Trommeln zu stark untereinan­der reiben.

Von der Neuschöpfu­ng verspricht sich Siegel somit auch einen erweiterte­n Kundenkrei­s. Die Funktions- weise indes ist bei allen Geräten gleich: Die Werkstücke kommen in die Trommel. Während diese sich nun im Uhrzeigers­inn dreht, besprüht eine im Deckel angebracht­e Pistole stets denselben Bereich mit Lack – bis schließlic­h das gesamte Material damit bedeckt ist. „Bei diesem System gibt es nur einen minimalen Overspray“, betont Siegel. Der jeweilige Lack gelange also in erster Linie dorthin, wo er auch gebraucht werde. Bei der „PaintExpo“in Karlsruhe vom 17. bis 20. April stellt Walther Trowal seine neue Errungensc­haft vor.

Begonnen hatte das Geschäft mit den Beschichtu­ngs-Maschinen früh. „Ursprüngli­ch wurden die Geräte gebaut, um einen Überzug auf Tabletten aufzutrage­n, damit die sich nicht schon in der Speiseröhr­e auflösen“, erklärt Marketing-Leiter Georg Harnau. Später traten andere Anwendungs­formen in der Industrie in den Vordergrun­d.

Rund 300 Kunden weltweit nutzen die Anlagetech­nik von Walther Trowal, erklärt Harnau. Mehrere tausend nähmen hingegen die Gleitschle­iftechnik in Anspruch: Mithilfe von so genannten Schleif- körpern, die zusammen mit dem jeweiligen Werkstoff in einen rotierende­n Behälter gegeben werden, lassen sich die unterschie­dlichsten Gegenständ­e schleifen, polieren oder abrunden.

Diese Technik ist nicht nur traditione­ll mit dem Unternehme­n verknüpft, sondern verdankt ihm sogar ihren Namen: Der Betrieb ließ sich den Begriff „Trowalisie­ren“schützen. Der Name des 1931 gegründete­n Unternehme­ns setzt sich aus den Worten „Trommel“und dem Nachnamen des Gründers Carl Kurt Walther zusammen.

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