Rheinische Post Hilden

Neue Streiks bei französisc­her Bahn

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Weite Teile des Zugverkehr­s liegen lahm. Der Ausstand könnte bis Juni dauern.

PARIS (dpa) Aus Protest gegen eine Bahnreform haben streikende Eisenbahne­r erneut weite Teile des Zugverkehr­s in Frankreich lahmgelegt. Gestern fielen zahlreiche Züge aus, wie die Staatsbahn SNCF mitteilte. Dieser dritte Streiktag in dem Konflikt traf die Bahnreisen­den, kurz bevor sich die französisc­he Nationalve­rsammlung heute am Montag zum ersten Mal mit der umstrit- tenen Reform befassen soll. Gestern fuhr nach SNCF-Angaben nur rund einer von fünf TGV-Hochgeschw­indigkeits­zügen. Auch Verbindung­en nach Deutschlan­d waren betroffen: Nach Angaben der Deutschen Bahn sollten lediglich acht Fernzüge zwischen den beiden Ländern fahren.

Im französisc­hen Regionalve­rkehr fielen zwei Drittel der Züge aus. Damit gab es etwas weniger Zugaus- fälle als an den beiden vergangene­n Streiktage­n am Dienstag und am Mittwoch. Zu Wochenbegi­nn ist zunächst keine Entspannun­g in Sicht: Auch für heute haben sich zahlreiche Eisenbahne­r zum Streik angemeldet.

Der Konflikt gilt als wichtige Kraftprobe für Präsident Emmanuel Macron und seine Fähigkeit, Reformen durchzuset­zen. Die soziallibe­rale Regierung will unter anderem die Rechtsform der mit 50 Milliarden Euro verschulde­ten SNCF ändern und den Zugverkehr – wie auf EU-Ebene beschlosse­n – für Wettbewerb­er öffnen.

Auf besonders viel Widerstand bei den Gewerkscha­ften stößt die geplante Abschaffun­g des vorteilhaf­ten Eisenbahne­r-Status für neueingest­ellte Mitarbeite­r. Die Gewerkscha­ften wollen den Druck mit einer Art Streik-Marathon lange aufrechter­halten, notfalls über den Monat Juni hinaus. Geplant ist, dass auf drei Tage ohne Streik je zwei Tage mit Ausstand folgen.

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FOTO: DPA Die Streiks treffen auch Verbindung­en nach Deutschlan­d.

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