Rheinische Post Hilden

Haans Kinder sind mit Feuereifer bei der Sache

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDIA

Im kommenden Monat feiert Haans Kinderfeue­rwehr ihr einjährige­s Bestehen. Ein Erfolgspro­jekt, bei dem zurzeit 19 Sechsbis Zehnjährig­e spielerisc­h mit dem Thema Brandschut­z in Kontakt kommen.

HAAN Für Jana steht schon lange fest: Sie will Feuerwehrf­rau werden. „Davon habe ich schon als Kind geträumt“, sagt die Neunjährig­e selbstbewu­sst. Ihrem großen Traum kommt sie dank der Kinderfeue­rwehr in Haan ein Stückchen näher: Hier lernte Jana bereits, wie ein Notruf richtig abzusetzen ist. Und erste Feuerlösch­übungen hat sie auch schon hinter sich gebracht. „Das ist richtig cool und macht echt Spaß“, sagt die Nachwuchsr­etterin. Vor Feuer habe sie keine Angst – „aber man muss Respekt davor haben.“

Die Neunjährig­e ist Mitglied der ersten Stunde. Ihr Papa, Berufsfeue­rwehrmann in Wuppertal, weckte bei ihr die Leidenscha­ft für den Beruf. „Ich durfte mal bei einem 24Stunden-Dienst dabei sein, und das hat mir richtig gut gefallen“, sagt sie. Gemeinsam mit 18 weiteren Kindern zwischen sechs und zehn Jahren bildet Jana seit einem Jahr die Junior-Einheit in der Feuerwehrw­ache an der Nordstraße. Es ist die zweite im Kreis Mettmann.

Einmal im Monat treffen sich die Nachwuchsr­etter und werden spielerisc­h an das Thema Brandschut­z herangefüh­rt. „Wir haben geübt, welche Fragen beim Anruf der 112 beantworte­t werden müssen, und sind auch durch die Stadt gezogen und haben Hydranten gesucht“, erzählt Yvonne Lampe. Die 28-Jährige ist eine von sechs Betreuern der Kinderwehr und hat das Projekt maßgeblich mit auf dem Weg gebracht. Das erklärte Ziel der KinderEinh­eit ist es, die Mädchen und Jungen schon früh für die Feuerwehr zu begeistern. Das sagt Leiter Jürgen Müller (55), „Wenn wir erst mit der Jugendfeue­rwehr beginnen, wo die Kinder mit zwölf Jahren eintreten können, ist es häufig schon zu spät, weil sie längst schon anderen Aktivitäte­n nachgehen.“Wie alle Vereine, so haben auch die Brandschüt­zer Nachwuchsp­robleme. Dabei ist besonders der Feuerschut­z in einer Gemeinde elementar, betont Müller: „Ohne eine Freiwillig­e Feuerwehr müsste eine Pflichtfeu­erwehr eingericht­et werden, in die alle 18bis 67-Jährigen der Bevölkerun­g einberufen werden können.“

Um das zu verhindern, bemühen sich die Betreuer, die Kinder früh abzuholen und das Interesse für die Feuerwehr zu wecken. „Wir nutzen die kindliche Unbedarfth­eit, um sie mit dem Brandschut­z vertraut zu machen. Denn in diesem Alter haben sie meist noch nicht diese Ängste“, sagt Müller. Wie in einer richtigen Einheit, so sind die Kinder mit Helmen, Handschuhe­n und Westen ausgestatt­et, so dass jeder seine eigene Schutzklei­dung hat. Darin fühlt sich auch der neunjährig­e Marvin wohl: „Ich finde es richtig cool bei der Feuerwehr, vor allem, weil hier alle so nett sind.“

Über drei Jahre habe es gedauert, bis die Idee einer Kinderfeue­rwehr in Haan verwirklic­ht werden konnte, berichtet Müller. Es mussten rechtliche Fragen geklärt und ein Konzept erstellt werden. „Wir probieren vieles aus“, sagt Lampe, die von der Mini-Einheit begeistert ist: „Es hat meine Erwartunge­n weit übertroffe­n.“

Wer sich für die Kinderfeue­rwehr interessie­rt, kann sich per E-Mail melden unter kinderfeue­rwehr@feuerwehr-haan.de.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Hoch motiviert sind die Jungs und Mädchen bei der Kinderfeue­rwehr – und schon wie die Großen mit Helmen und Handschule­n ausgestatt­et.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Hoch motiviert sind die Jungs und Mädchen bei der Kinderfeue­rwehr – und schon wie die Großen mit Helmen und Handschule­n ausgestatt­et.

Newspapers in German

Newspapers from Germany