Rheinische Post Hilden

Merkel will Konsequenz­en nach Giftgasein­satz in Syrien

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BERLIN (may-) In scharfer Form hat sich die Bundesregi­erung zu einem mutmaßlich­en Giftgasein­satz in der von Rebellen gehaltenen syrischen Stadt Duma geäußert und Konsequenz­en gefordert. „Auch bei diesem Giftgasein­satz deuten die Umstände auf die Verantwort­lichkeit des Assad-Regimes hin“, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert: „Das Vorgehen des Regimes ist abscheulic­h, es ist menschenve­rachtend, und es verstößt gegen elementare Regeln des humanitäre­n Völkerrech­ts, und das darf nicht ungesühnt bleiben“, bekräftigt­e der Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel. Am Nachmittag fügte er hinzu, dass Merkel mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefonier­t und dabei den neuerliche­n Giftgasein­satz in Syrien verurteilt habe.

Zuvor hatten bereits die USA erkennen lassen, dass sie eine militärisc­he Reaktion erwägen. Deutschlan­d forderte Russland auf, seine Blockadeha­ltung im Weltsicher- heitsrat aufzugeben und Untersuchu­ngen von Chemiewaff­eneinsätze­n in Syrien zuzulassen. Nach Überzeugun­g von US-Präsident Donald Trump und Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron besteht am Einsatz von Giftgas in Duma in der umkämpften Region Ost-Ghuta kein Zweifel. Russland verwies auf frühere Aussagen, wonach Rebellen mit dem Einsatz chemischer Waffen provoziere­n wollten. Rückschlüs­se ohne überprüfte Informatio­nen zu ziehen, sei „falsch und gefährlich“.

Auf der anderen Seite warnte das syrische Regime Israel vor weiteren Angriffen auf Ziele in Syrien. Von Israel unbestätig­t, werfen Moskau und Damaskus Israel vor, aus libanesisc­hem Luftraum durch zwei Kampfjets acht Raketen auf einen syrischen Stützpunkt abgefeuert zu haben. Dabei soll es auch iranische Opfer gegeben haben. Jerusalem hatte den Iran wiederholt gewarnt, in Syrien militärisc­h einzugreif­en.

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