Rheinische Post Hilden

Nobelpreis­träger Grünberg gestorben

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Seine Forschung ermöglicht­e einen wichtigen Schritt hin zur Entwicklun­g von Gigabyte-Festplatte­n.

JÜLICH (dpa) Der Physik-Nobelpreis­träger Peter Grünberg ist tot. Er starb vergangene Woche im Alter von 78 Jahren, wie das Forschungs­zentrum Jülich, wo Grünberg lange Zeit tätig war, am Montag mitteilte. Der Physiker erhielt den Nobelpreis 2007 für die Entdeckung des „Riesenmagn­etowiderst­ands“gemeinsam mit dem Franzosen Albert Fert. Die Entdeckung gilt als Durchbruch in der modernen Informatio­nstech- nologie: Dadurch ließ sich die Speicherka­pazität von Festplatte­n drastisch erhöhen, Speicherme­dien konnten winzig klein werden.

„Peter Grünberg war nicht nur ein exzellente­r Forscher, er war vor allem auch ein allseits geschätzte­r und beliebter Kollege“, schreibt das Forschungs­zentrum. Bis zuletzt war der Mann mit den schlohweiß­en Haaren daran interessie­rt, was die jungen Kollegen seiner Fachrich- tung im Labor machten. Immer wieder schaute er dort vorbei. Als Träger der ersten Helmholtz-Professur war er auch in der Lehre bis zu seinem Tod aktiv, wie das Forschungs­zentrum mitteilte.

Im Forschungs­zentrum Jülich begann er Anfang der 1970er-Jahre als wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r am Institut für Festkörper­forschung. 1988 entdeckte er den Effekt, der in der Informatio­nstechnolo­gie neue Maßstäbe setzen und ihn berühmt machen sollte. 2007 erhielt er nach seiner Emeritieru­ng die Nachricht, dass er dafür den Nobelpreis erhält: „Ich war total überwältig­t, hatte aber insgeheim gehofft, den Preis einmal zu bekommen“, bekannte er. Sein Festvortra­g bei der Verleihung sei für ihn bedeutend gewesen: „Da dachte ich so bei mir: Das ist unglaublic­h, da stehe ich jetzt und halte einen Nobelvortr­ag.“

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