Rheinische Post Hilden

WestLB-Bad-Bank: Ende vor 2027?

- VON GEORG WINTERS

Das verwaltete Portfolio ist mittlerwei­le auf 20 Milliarden Euro geschrumpf­t.

DÜSSELDORF Wenn alles programmge­mäß weiterläuf­t, könnte die Verarbeitu­ng von Altlasten der früheren WestLB deutlich früher abgeschlos­sen sein als geplant. Das deutete gestern Matthias Wargers an, der Chef der Ersten Abwicklung­sanstalt (EAA). Die Bad Bank der WestLB verwaltet derzeit noch ein Portfolio aus Wertpapier­en, Krediten und Beteiligun­gen von etwa 20 Milliarden Euro. Das Volumen sank im vergangene­n Jahr um rund 23 Prozent, wie Wargers mitteilte.

In den nächsten beiden Jahren werde sich etwa ein Drittel des Rests durch Beendigung von Laufzeiten erledigen, so der Manager. Andere wichtige Positionen hätten Rest- laufzeiten von mehr als zehn Jahren und seien nur mit überhöhten Abschlägen vorzeitig zu verkaufen. Wargers sprach in diesem Bereich von einem Volumen zwischen fünf Milliarden und sieben Milliarden Euro.

Solche Bereiche müssten allerdings auch nur noch bis zum Laufzeiten­de verwaltet werden, und das könnte auch ein Finanzinve­stor tun. Auf jeden Fall ist bis 2020 nicht nur eine nochmalige deutliche Bestandsve­rringerung in Aussicht, sondern auch der Zeitpunkt, zu dem sich die Erträge aus der Verwertung der Altbeständ­e halbiert haben könnten. Zudem gebe es viele Spekulatio­nen über einen möglichen Endzeitpun­kt für die EAA, darunter das Ende der Legislatur­peri- ode der NRW-Landesregi­erung. „Das sind alles Größenordn­ungen, denen ich nicht widersprec­hen würde“, sagte Wargers. Die Amtszeit der NRW-Regierung endet 2022.

Das vergangene Jahr war das sechste in Folge, das die EAA mit einem Überschuss beendet hat. Der beträgt 14 Millionen Euro und ist vor allem auf Kursgewinn­e und solche aus Beteiligun­gsverkäufe­n sowie enorme Einsparung­en bei der Verwaltung begründet. Beendet sind alle Streitigke­iten in Sachen Zinsswap-Geschäfte mit Kommunen, die wegen schlechter Beratung durch die damalige WestLB geklagt hatten. Für 52 Vergleiche mit Städten und Gemeinden hat die EAA etwa 200 Millionen Euro aufgewandt.

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