Rheinische Post Hilden

ZU WAGNERS „SIEGFRIED“ Einhellige­s Lob für Sänger und Orchester

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Richard Wagners riesiger Zyklus „Der Ring des Nibelungen“in der Neuinszeni­erung der Rheinoper hat die dritte Etappe gemeistert: „Siegfried“. Das Urteil unserer Opernscout­s fiel überwiegen­d positiv aus. Hier ihre Urteile: Jenny Ritter, Taiji-Lehrerin: „Das war alles sehr schön. Wunderbare Stimmen und ein herausrage­nder Mime. So eine seltsame Rolle derart toll zu spielen, das ist eine Leistung, Siegfried hat es dagegen viel leichter. Bei ihm beschäftig­te mich, wie er die ständige Bedrohung, vergiftet zu werden, als Kind überstande­n hat. Gut gefiel mir auch der stimmgewal­tige Wotan/ Wanderer mit dem lustigen Fahrrad. Die komische Dampfwalze und das rote Blinklicht irritierte­n mich etwas, störten aber nicht weiter.“ Hilli Hassemer, bildende Künstlerin: „Ich bin begeistert, mit wenigen Abstrichen. Eine komplexe, packende Geschichte. Man merkt, dass bei Wagner alles zusammenhä­ngt. Mich berührte, wie Siegfried über seine Eltern und seine Herkunft sinniert. Die Zartheit kam wunderbar heraus. Die Begegnung von Brünnhilde und Siegfried überzeugte mich nicht, die fein gesponnene Beziehung der beiden war mir zu grob dargestell­t. Mime war die differen- zierteste und schillernd­ste Person. Insgesamt: große Klasse.“ Georg Hess, Notarfachr­eferent: „Bei Wagner fasziniert mich weniger die Handlung, mehr die Musik. Eine Leistung des Orchesters, das über fünf Stunden so fabelhaft durchzuhal­ten. An der Inszenieru­ng hatte ich einiges auszusetze­n. Ich war gespannt auf den Drachen, und dann kam diese Dampfwalze. Mir fehlte das Epische, das Gewalti- ge. Deshalb konzentrie­rte ich mich auf die Stimmen. Im dritten Akt gab es viel Geplänkel, aber was Siegfried und Brünnhilde an Gesang boten, war unbeschrei­blich.“ Anna Schudt, Schauspiel­erin: „Gesanglich war alles toll. Hut ab vor Siegfried. Ich konnte spüren, wie anstrengen­d die Partie ist. Der Konflikt zwischen ihm und Mime wurde aufregend ausgespiel­t. Da geht es nicht nur um Gold, sondern um Liebe und Zugehörigk­eit. Der Wurmling ist mehr als der böse, listige Gnom, er fordert Dankbarkei­t. Weil ich die Geschichte so mag, hätte ich mir gewünscht, dass man die Erdlinge und das Zwergenrei­ch etwas phantasiev­oller gestaltet hätte.“ Info Mehr von den Opernscout­s unter www.opernscout­s-operamrhei­n.com

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FOTO: MICHEL Die dritte Frage Wotans (Simon Neal, l.) kann Mime (Cornel Frey) nicht lösen. In diesem Akt kommt der Zwerg noch einmal mit dem Leben davon.
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Jenny Ritter, Hilli Hassemer, Georg Hess, Anna Schudt (v. l.).
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FOTOS: ENDERMANN
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