Rheinische Post Hilden

Salz macht Eis noch kälter

- VON VERENA BRETZ

Man nehme einen Eiswürfel, umhülle ihn mit einer Prise Salz – und dann wird’s so richtig kühl. Das zeigt die Evonik Kinderuni mit einem Experiment – nicht nur den Teilnehmer­n in mehr als 800 Kita-Gruppen und Schulklass­en.

Zeitungsmo­nster Kruschel besucht Professor Proto in dessen Labor. Fröhlich schleckt das Monster dabei an einer Eiswaffel. „Früher waren die Menschen ja echt arm dran. Die hatten gar keine Kühlschrän­ke mit Gefrierfac­h – also gab es auch kein Eis“, sagt Kruschel. Professor Proto schüttelt den Kopf. „Natürlich hatten die Menschen im Winter Eis. Und mit einem Trick konnten sie Eisiges sogar noch kälter machen. Komm, ich zeige dir, wie das funktionie­rt“, sagt der Professor.

Der Wissenscha­ftler nimmt zwei leere Teelichtsc­halen und legt in jede einen Eiswürfel. Dann darf Kruschel etwas Kochsalz auf einen der Eiswürfel streuen. Was passiert? Der Eiswürfel mit dem Salz schmilzt schneller als der Würfel ohne Salz. Aber das Experiment geht noch weiter. „Wenn sich das Salz im Eiswasser gelöst hat, gibst du noch mal einen gehäuften Teelöffel Salz hinzu. Und zwar einen Teil Salz auf den angeschmol­zenen Eiswürfel und den anderen Teil darunter“, sagt Proto.

Der Würfel sollte nun von allen Seiten voll Salz sein. Kruschel darf an beiden Schälchen fühlen. „Sind sie gleich kalt?“, fragt Professor Proto. „Um das herauszufi­nden, be- nutzt du am besten ein angefeucht­etes Papiertasc­hentuch.“Darauf platziert Kruschel die Teelichtfo­rmen. Er achtet darauf, dass die Schalen mit der kompletten Boden- fläche das Taschentuc­h berühren. Manche Teelichter haben nämlich kleine Füßchen; diese muss man fester in das feuchte Papier drücken.

Nachdem Kruschel das geschafft hat, muss er etwa eine Minute lang warten. „Jetzt versuche, beide Schälchen anzuheben!“, sagt Proto. Was passiert nun? Die Schale mit Salz klebt am Papier. Die Salzmi- schung und damit auch die Aluschale sind nämlich so kalt, dass sie das Wasser im Papiertasc­hentuch gefrieren lassen und die Schale festklebt. Die Schale mit dem normalen Eiswasser lässt das Wasser im Papiertasc­hentuch nicht gefrieren. Kruschel überlegt: „Das bedeutet, dass das salzige Eiswasser viel kälter ist als normales Eiswasser. Aber warum ist das so?“Professor Proto erklärt es: „Zuerst schmilzt das Eis. Dazu braucht es Energie, und die holt sich das Eis aus seiner Umgebung – also auch aus dem geschmolze­nen Eiswasser.“Das Zeitungsmo­nster grübelt. Professor Proto: „Stell dir ein paar Legosteine vor“, sagt er. „Wie beim Auseinande­rnehmen der Steine ist auch bei unserem Versuch Kraft – also Energie – nötig, um einzelne Eisteilche­n voneinande­r zu trennen. Die Folge: Das Wasser wird kälter. Dann löst sich auch das Salz im Schmelzwas­ser auf. Dazu braucht es auch Energie. Diese Energie holt sich das Salz ebenfalls aus dem geschmolze­nen Eiswasser. Die Mischung wird noch kälter. Und weil das eisige Wasser so viel Salz enthält, gefriert es nicht wieder.“Nun hat Kruschel verstanden: „Wenn ich Eis mit Kochsalz mische, wird es sogar noch kälter als im Gefrierfac­h des Kühlschran­ks.“

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