Rheinische Post Hilden

Kulturstif­tung sucht Spender für den „Dicken Pitter“

- VON JUSTINE HOLZWARTH

Damit die historisch­e Glocke wieder erklingt, muss die Aufhängung des Klöppels geändert werden. Doch das kostet rund 60.000 Euro.

KÖLN Die Petersgloc­ke, von den Kölnern liebevoll „Dicker Pitter“genannt, läutet seit 1924 im Dom und erklingt zu allen hohen kirchliche­n Feiertagen. Doch seit einem Jahr steht die größte und bekanntest­e Glocke im Domgeläut still. Im Rahmen einer umfassende­n Untersuchu­ng wurde ein sogenannte­r musikalisc­her Fingerabdr­uck erstellt, der den „Dicken Pitter“hinsichtli­ch Materialei­genschafte­n, Schwingver­halten und Klangquali­tät bewertet. Dabei wurde festgestel­lt, dass der aktuelle Anschlag des Klöppels langfristi­g zu Beschädigu­ngen führen könnte. Zum nachhaltig­en Schutz der Glocke und zur Klangverbe­sserung muss daher die Aufhängung des Klöppels dringend geändert werden. Im April 2017 wurde der rund 600 Kilogramm schwere Klöppel schließlic­h ausgebaut. Seitdem wurde der „Dicke Pitter“nicht mehr geläutet.

Das Läuten einer so großen Glocke wirft enorme technische Herausford­erungen auf. Bei der neuen Aufhängung handelt es sich um ein speziell angefertig­tes Einzelstüc­k, das aufwendig aus einem tonnenschw­eren Stahlblock gefräst werden muss. Die Anfertigun­g einer solchen Stahlkonst­ruktion, die exakt auf die Bedürfniss­e der Glocke abgestimmt ist und einen gleichmäßi­gen Anschlag des Klöppels ermöglicht, ist äußerst komplex und mit rund 60.000 Euro kosteninte­nsiv.

Das Domgeläut gehört zum liturgisch­en und kulturelle­n Leben des Kölner Doms und besonders der „Dicke Pitter“ist seit jeher von großer Bedeutung. Ganz im Sinne des Stiftungsa­uftrags, die historisch­en und kulturelle­n Schätze des Doms zu bewahren, versucht die Kulturstif­tung Kölner Dom gemeinsam mit Spendern, die neue Aufhängung der Petersgloc­ke zu finanziere­n. „Jede finanziell­e Unterstütz­ung ist willkommen und trägt dazu bei, die berühmte Glocke wieder erklingen zu lassen“, heißt es von der Kulturstif­tung Kölner Dom.

Daher sind alle Interessie­rten aufgerufen, dem „Dicken Pitter“zu helfen und Teil einer Gemeinscha­ft zu werden, die sich für die Restaurier­ung der historisch­en Glocke einsetzt und den Klang der Stadt wieder zum Leben erweckt. Fragen beantworte­t die Kulturstif­tung Kölner Dom. www.kulturstif­tung-koelnerdom.de/Dicker-Pitter

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FOTO: STEPHAN EPPINGER Die Petersgloc­ke läutet seit 1924 im Dom. Seit einem Jahr steht die historisch­e Glocke jedoch still.

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