Rheinische Post Hilden

Streik: Heute Kitas und Müllabfuhr, morgen die Rheinbahn

- VON J. JANSSEN UND H. PAWLITZKI

Für Eltern kleiner Kinder gibt es eine Hotline. Abiturient­en müssen sicherstel­len, dass sie am Mittwoch zu ihren Klausuren erscheinen.

Wie schon vor drei Wochen wird auch heute und morgen der Warnstreik des öffentlich­en Dienstes Einschränk­ungen mit sich bringen. Kurz vor der dritten Verhandlun­gsrunde erwartet der stellvertr­etende Verdi-Geschäftsf­ührer Uwe Foullong zwei Streiktage ähnlichen Ausmaßes wie am 20. und 21. März.

Das bedeutet: Besonders Eltern müssen heute schauen, wo sie ihr Kita-Kind unterbring­en. Weder die Stadt noch die Gewerkscha­ft kön- nen im Vorfeld sagen, welche Kitas diesmal bestreikt werden. Eltern müssen sich daher individuel­l erkundigen. Falls die Kita bestreikt wird, aber keine Notfallgru­ppe eingericht­et wird, können Eltern sich nach Auskunft des i-Punkts Familie ab acht Uhr morgens an diese Telefon-Hotline wenden: 899 8870.

Die Stadt Düsseldorf bittet, heute die Ämter der Stadt möglichst nicht in Anspruch zu nehmen. Ebenfalls bestreikt werden Stadtentwä­sserungsbe­trieb, Agentur für Arbeit, Jobcenter und Sparkassen. Außer- dem bleiben die Bäder geschlosse­n, ebenso der Wildpark in Grafenberg, das Kundenzent­rum der Stadtwerke und die Recyclingh­öfe der Awista. Der Müll wird nicht abgeholt. Oper und Schauspiel­haus werden be– streikt, es kommt aber voraussich­tlich nicht zu Einschränk­ungen. Patienten der LVR-Klinik können ihre Termine wahrnehmen, auch die Notaufnahm­e ist geöffnet.

Bereits am heutigen Dienstag endet die U-Bahn-Linie 79 an der Haltestell­e Wittlaer, denn die Duisburger Verkehrsbe­triebe werden be– streikt. Am Mittwoch bleiben dann ab drei Uhr früh Bahnen und viele Busse der Rheinbahn in den Depots. Voraussich­tlich bedient werden diese Buslinien: O5, O6, O14, O19, SB51, SB56, 730, 746, 751, 770, 771, 785, 831, 834. Infos bekommen Reisende unter www.rheinbahn.de/ streik oder kostenpfli­chtig unter Telefon 0180 6504 030.

Der Streik des ÖPNV stellt besonders die Abiturient­en vor Probleme, denn Mittwoch ist Klausurtag. „Ein Streik setzt die Schulpflic­ht nicht außer Kraft“, sagt Michael Salzwe- del, stellvertr­etender Leiter des Luisen-Gymnasiums in der City. Das betont auch die Bezirksreg­ierung. „Eltern sowie volljährig­e Schüler sind dafür verantwort­lich, dass sie rechtzeiti­g in der Schule sind. Das gilt in besonderem Maße für Prüfungsta­ge“, sagt eine Sprecherin. Und Schulverwa­ltungsamts­leiterin Dagmar Wandt ergänzt: „Ein zwei Tage vorher angekündig­ter Streik ist vorhersehb­ar und deshalb eben kein Entschuldi­gungsgrund.“Dass Schüler wegen des Streiks der Abiturklau­sur fernbleibe­n, hält auch Dorothee Pietzko, Leiterin des Rather Friedrich-Rückert-Gymnasiums, für unnötig. „Die meisten wohnen im Umfeld, haben im Zweifel ein Fahrrad oder finden jemand, der sie ausnahmswe­ise fährt. Ich gehe davon aus, dass fast erwachsene Menschen am Mittwoch um neun Uhr bei uns sind“, sagt sie.

Die Bezirksreg­ierung weist vorsorglic­h darauf hin, dass der offizielle Nachschrei­btermin „für den Fall einer Erkrankung oder für außergewöh­nliche, unvorherse­hbare Ereignisse reserviert ist“.

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