Rheinische Post Hilden

Beethovens­traße: Norma bleibt bis Juli

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Die Abrissgene­hmigung für das Nahversorg­ungszentru­m liegt vor. Investor hat Vertrag mit der Stadt unterzeich­net.

HILDEN „Was ist denn hier passiert?“, fragt ein junger Mann entgeister­t, als er die Zustände vor dem ehemaligen Restaurant Ägina im Nahversorg­ungszentru­m Beethovens­traße/Johann-Sebastian-BachStraße sieht. Zerschlage­ne Blumenkübe­l, herausgeri­ssene Topfpflanz­en und lose Erde liegen herum: Daneben stehen Tische und Stühle sowie allerlei Unrat. „Vandalismu­s?“, ein Ladenlokal an der Hochdahler Straße 112 gefunden. Katrin Deckert musste ihre Bäckerei nach 21 Jahren zum Jahresende schließen. Ihr Café war für viele Anwohner der Treffpunkt im Viertel. Die Bäckermeis­terin kämpfte gegen das Neubauproj­ekt und sammelte fast 400 Unterschri­ften von Unterstütz­ern. Vergebens. Auch sie musste Ende Dezember ausziehen.

Der Stadtrat hat die Pläne des Investors anfangs kontrovers diskutiert. SPD und Bürgerakti­on wollten den geltenden Bebauungsp­lan ändern – damit der Investor nach ihren Vorstellun­gen baut. Bürgermeis­terin Birgit Alkenings (SPD) riet davon dringend ab. Andernfall­s müsse die Stadt möglicherw­eise Schadeners­atz leisten. Das sah die Mehrheit der Politiker ebenso und lehnte den Antrag von SPD und BA ab. Das Konzept des Investors entspricht dem geltenden Bebauungsp­lan und musste deshalb genehmigt werden. Das ist allein Sache der Bauverwalt­ung. Die Politik war damit raus.

Die Liwon Real Estate GmbH, eine Beteiligun­g der Greyfield Group Essen, hat das rund 4000 Quadratmet­er große Areal gekauft und mit der Liwon Hilden GmbH eigens eine Objektgese­llschaft gegründet. Das marode Nahversorg­ungszen- trum soll abgerissen und durch einen Neubau mit rund 110 Mietwohnun­gen unterschie­dlicher

Größe im „preisgedäm­pften Bereich“(zwischen öffentlich geförderte­n Wohnungen und Hochpreiss­ektor angesiedel­t) ersetzt werden.

Im Erdgeschos­s sind Ladenlokal­e sowie eine Tiefgarage mit 80 Plätzen (plus 44 Stellplätz­e im Erdgeschos­s) vorgesehen. Die Stadtverwa­ltung ist für das Vorhaben. Dadurch würden zahlreiche „bezahlbare“Mietwohnun­gen entstehen, erläuterte Baudezerne­ntin Rita Hoff. Das städtebaul­ich unattrakti­ve Gebäude würde durch ein neues ersetzt. Von den zusätzlich­en öffentlich­en Parkplätze­n würde auch das Nachbarsch­aftszentru­m Friedenski­rche profitiere­n.

Der Investor hat sein Vorhaben Ende Januar den Stadtveror­dneten im Stadtentwi­cklungsaus­schuss (im nicht-öffentlich­en Teil) vorgestell­t. Was und wie gebaut wird,

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RP-FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT RP-FOTO: CHRISTOPH. SCHMIDT Vor dem Restaurant Ägina türmt sich jede Menge Sperrmüll.
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