Studieren vorab probieren
Im Rahmen des Programms One Week Student begleiten Schüler Studenten im Uni-Alltag. So können Fehlentscheidungen minimiert werden.
Darüber, dass sie nach dem Abitur ein Studium beginnen möchten, sind sich viele Schüler im Klaren. Welche Inhalte die richtigen sind, ist eine ganz andere Frage. Schließlich ist die Auswahl riesig. Viele Abiturienten schreiben sich für Studiengänge ein, über deren Inhalt sie kaum informiert sind. Die Folge ist häufig ein schnelles Ende der gerade erst begonnenen akademischen Laufbahn: Rund 28 Prozent brechen ihr Studium ab.
Genau das soll das kostenlose Programm One Week Student des Berliner Start-ups One Week Experience verhin- dern. Nach der Devise „Probieren geht über Studieren“erhalten Schüler die Möglichkeit, Studierende einige Tage an der Universität oder Fachhochschule zu begleiten und sich so selbst ein authentisches Bild zu machen.
Während dieser Zeit können die Schüler bei ihren Paten wohnen und haben genügend Zeit, alle Fragen rund ums Studentenleben zu stellen. Über die digitale Plattform oneweekexperience.de können sie Studierende ihres Wunschfaches finden, sogenannte Experiences anfragen und sie anschließend besuchen. Auf der Plattform sind mehr als 2.300 Studierende angemeldet, die an über 150 Hochschulen in fast 100 Städten Schnupperwochen in mehr als 500 Studiengängen anbieten. Registrierte Studieninteressierte können darunter dank Filterfunktionen einfach nach geeigneten Angeboten suchen.
Als Janna Schmidt im vergangenen Jahr über die Fach- schaft von dem Programm erfuhr, war sie begeistert. „Ich habe mich direkt registriert, weil ich das Angebot super finde“, sagt die 24-Jährige, die an der Rheinischen FriedrichWilhelms-Universität Bonn Deutsch und Mathematik auf Lehramt studiert. Daher war sie sofort dabei, als Emma aus Münster sie über die Website anschrieb. Drei Tage lang verbrachte die Abiturientin bei ihrer Patin im Rheinland und begleitete Janna Schmidt und ihre Kommilitonen nicht nur zu den Vorlesungen. „Ich habe Emma auch das soziale Studentenleben außerhalb der Uni gezeigt“, erinnert sich Janna. „Wir waren gemeinsam in der Mensa und abends mit meinen Freunden unterwegs.“
Janna Schmidt bewundert den Mut der damals 17-Jährigen, allein durch halb Nordrhein-Westfalen zu reisen, um in die Bonner Studiengänge hineinzuschnuppern. „Das hätte ich mich damals bestimmt nicht getraut“, blickt die Mas-