Rheinische Post Hilden

Kinder entdecken Wunder der Natur

- VON EIKE HÖVERMANN

Stiftung und Fördervere­in helfen Kita Tucherweg, aus Mädchen und Jungen spielerisc­h junge Forscher zu machen.

HILDEN Laborkitte­l, Schutzbril­le, Pipette – Anna (6) und Charlotte (6) sind sichtlich erfreut, sich im neuen Forscherra­um der Kita Tucherweg 55 in Forscher-Montur an den Labortisch zu begeben und fleißig drauf los zu pipettiere­n.

„Es gibt hier kein richtig und kein falsch“, betont Erzieherin Julia Schiffelge­n das wohl wichtigste Credo. Hier sollen die Kinder ohne Druck entdecken dürfen: Wie verhält sich Wasser, wie viel passt wovon wo rein, wie funktionie­ren Magnete, Waagen oder Elektrizit­ät. Zu diesem Zweck ist der Forscherra­um der Kita mit einer ganzen Fülle des passenden Zubehörs ausgestatt­et. Taschenlam­pen, die sich durch kurbeln erhellen lassen, ein Wasserbeck­en mit Schläuchen und Trichtern, eine Magnettafe­l, ein Mikroskop, ein Lichttisch, Lupen und so weiter.

Dass sich die Kita diese Anschaffun­gen leisten konnte, verdankt sie ihrem Fördervere­in und dieser wiederum der PS-Lotterie der Sparkasse, die regelmäßig einen Teil des Gewinns an gemeinnütz­ige Projekte und Initiative­n ausschütte­t. „Es wurde zusammen mit den Eltern entschiede­n, sich dort mit dem Forscher-Projekt zu bewerben“, sagt Schiffelge­n. Und es klappte - rund 5500 Euro konnten so in die Ausstattun­g des Forscherra­ums fließen.

Als „Haus der kleinen Forscher“ist die Kindertage­sstätte mit drei Gruppen und 69 Kindern von zwei bis sechs Jahren bereits seit zwei Jahren zertifizie­rt. In diesem Jahr steht die Rezertifiz­ierung an – da kommt der neu ausgestatt­ete Raum gerade recht. „Wir machen mit den Kindern jetzt regelmäßig Experiment­e-Wochen“, freut sich Schiffelge­n. Dann steht jeden Tag ein anderes Experiment auf dem Plan. Die Erzieherin hat direkt nach ihrer Ausbildung eine Fortbildun­g mitge- macht, die von Seiten der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“für mindestens einen Kita-Mitarbeite­r vorgeschri­eben ist, um das Zertifikat zu erhalten. Über die Fortbildun­g der Mitarbeite­r hinaus, muss das Forschen in den Kita-Alltag eingebette­t sein und Projekte, Beobachtun­gen und Versuche in den Bereichen Naturwisse­nschaften, Mathematik und Technik dokumentie­rt werden.

Die Stiftung setzt sich, unter anderen unterstütz­t vom Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung, dafür ein, dass die sogenannte­n MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft, Technik) Kindern auch schon vor der Schule näher gebracht werden. „Uns ist es wichtig, dass erste Grundkennt­nisse in diesem Bereich durch das eigene Entdecken erlernt werden können“, sagt Kita-Leiterin Inga Roppel. Und dafür gibt es auch viel Zeit: Am Vormittag dürfen die kleinen Forscher ohne Vorgaben zum jeweils aufgebaute­n Thema spielerisc­h forschen und entdecken. Auf Grundlage ihrer Beobachtun­gen wurde das Wasser eingefärbt. „Die Kinder haben uns gesagt, dass es so doch viel besser zu sehen sei“, erinnert sich Schiffelge­n. So ist es dann auch gleich viel einfacher, die Flüssigkei­t in den verschiede­n geformten Gefäßen zu sehen und die Menge abzuschätz­en. Wird es dann in Reagenzglä­sern mit anderen Stoffen vermischt, macht das zum einen „viel Spaß“, wie Charlotte versichert und zum anderen kommen hin und wieder auch ganz neue Farben dabei heraus – Chemie, Physik und Co. hautnah.

„Um noch einmal Danke zu sagen, haben wir alle Beteiligte­n zu einer offizielle­n Einweihung­sparty eingeladen“, erklärt Schiffelge­n. Heute bekommen Vertreter der Sparkasse und des Fördervere­ins sowie die Eltern einen Einblick in die neuen Möglichkei­ten der Kinder der Kita Tucherweg. Weitere Informatio­nen zum „Haus der kleinen Forscher“, unter anderem das „Experiment des Monats“gibt es auf www.haus-der-kleinen-forscher.de.

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RP-FOTO:STEPHAN KÖHLEN Charlotte und Anna experiment­ieren im Forscherra­um der Kita am Tucherweg.

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