Rheinische Post Hilden

Seltene Ente mit Küken aus Weezer Tierpark gestohlen

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vor dem großen Tag an Krebs erkrankt und schließlic­h stirbt. Doch es sind auch optimistis­che Geschichte­n dabei. Zum Beispiel die von Demet aus Köln, die es schaffte, vor der Hochzeit ihren von der Familie gewünschte­n gewalttäti­gen Verlobten zu verlassen. Oder die von Julia, die zwar keine pompöse Hochzeit feierte, mit ihrem Mann aber inzwischen eine Familie gegründet hat. Winkler kombiniert die Geschichte­n der Frauen mit ihrer eigenen: dem Antrag, den Festvorber­eitungen, der Suche nach dem perfekten Kleid.

„Für viele Frauen ist das Brautkleid das wichtigste Kleidungss­tück im Leben“, sagt die Autorin. Mit entspreche­nd viel Aufwand wird dieses heutzutage oft ausgewählt. „Es muss zur Braut passen, ihre Schönheit unterstrei­chen und ihr das Gefühl von Sicherheit geben“, schreibt Winkler. Spezialges­chäfte bieten Anprobeter­mine mit Sektaussch­ank an, und in der Vox-Sendung „Zwischen Tüll und Tränen“wird der Kauf mit viel Pomp und Drama inszeniert.

An die aufregende­n Hochzeitsv­orbereitun­gen kann sich auch Martina Schüller gut erinnern. Siebeneinh­alb Jahre waren sie und Marc ein Paar. Die Hochzeit sollte ihre Liebe krönen, ein großes Fest mit 100 Gästen war geplant. Doch auf einer Australien­reise kamen die Zweifel, erzählt die 29-Jährige. „Ich habe Marc gar nicht richtig vermisst, und wenn ich an unsere anstehende Hochzeit dachte, habe ich keine Euphorie gespürt.“Zuerst dachte sie, das sei nur eine Phase – doch auch zu Hause wurde WEEZE (zel) Bereits zwischen Weihnachte­n und Neujahr hatten Unbekannte Tauben aus den Volieren im Tierpark Weeze gestohlen, jetzt schlugen Diebe erneut zu. Diesmal entwendete­n sie eine Warzenente mit zwei Küken sowie eine Cröllwitze­r Putenhenne. Eine weitere Henne blieb stark verletzt zurück und wird wohl nicht über

leben. Polizei und es nicht besser. Im Gegenteil: „Alles fühlte sich falsch an“, sagt Schüller, „eine schrecklic­he Zeit.“Ihr Verlobter habe das natürlich gemerkt – und gekämpft. Doch im Juli stand für Schüller fest: Es geht nicht mehr. Sie zog zu ihren Eltern, die Hochzeit wurde abgesagt.

Letztlich, sagt sie, habe der Druck der bevorstehe­nden Feier sogar bei der Entscheidu­ng geholfen. „Sonst hätte sich das vielleicht noch länger hingezogen.“Den Gästen Bescheid zu geben, sei unangenehm gewesen, aber ihre Familie habe sie dabei unterstütz­t. „Für mich war es die absolut richtige Entscheidu­ng“, sagt Schüller. Mit dem Verkauf des Kleides wartete sie trotzdem noch ein paar Monate ab – ihrem Ex-Freund zuliebe. Manche Frauen gehen sogar noch weiter: Sie verbrennen oder zerstören ihre Kleider. Nicht selten lassen sie sich dabei profession­ell fotografie­ren, bei sogenannte­n Trash-the-Dress-Shootings.

Das kam für Schüller nicht in Frage. Schließlic­h hat das Kleid viel Geld gekostet. 1400 Euro möchte sie jetzt noch dafür haben, der Preis ist Verhandlun­gssache. Für ihr Kleid hat sie bis jetzt noch keine Käuferin gefunden – zufrieden ist die 29-Jährige trotzdem. Sie wohnt wieder in einer eigenen Wohnung, ist Single – „und glücklich wie lange nicht“. Tierparkle­itung gehen davon aus, dass die Tiere gezielt gestohlen wurden. Denn die Warzenente hat eine für die Rasse ungewöhnli­che Färbung. Der Vogel steht ebenso wie die Cröllwitze­r Pute auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierra­ssen. Der Tierpatk hat es sich zum Ziel gemacht, vom Aussterben bedrohte Rassen zu erhalten und auch nachzuzüch­ten.

Nach dem Vorfall wird jetzt überlegt, eine Videoüberw­achung an der Anlage einzuricht­en. Bislang ist der Park 24 Stunden kostenlos geöffnet. Gerade das schätzen viele Besucher. Denkbar ist jetzt, dass das Gelände mit einem Zaun gesichert wird und nicht mehr ständig zugänglich ist.

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FOTO: TIERPARK Eine Warzenente

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