Rheinische Post Hilden

Mettmanner treten ab sofort ohne Manager Kirschner an

- VON KLAUS MÜLLER

METTMANN Zum Abschluss der englischen Woche treten die Mettmanner Landesliga-Fußballer am Sonntag (15 Uhr) bei dem im gesicherte­n Landesliga-Mittelfeld platzierte­n 1. FC Mönchengla­dbach an. Nicht mehr zur Delegation gehört dann Michael Kirschner. Der bisherige Sportliche Leiter des ASV wurde vor dem mit 0:2 verlorenen Derby gegen die SSVg Heiligenha­us vom Vorstand mit einem großen Strauß Blumen und ein paar netten Worten verabschie­det. Kirschner hatte im Laufe der Woche Vorstand, Mannschaft und Trainer Maik Franke informiert, dass er eine neue Herausford­erung als Sportliche­r Leiter gesucht und auch gefunden habe.

„Offiziell werde ich ab dem 1. Juli 2018 als Sportliche­r Leiter beim ambitionie­rten Bezirkslig­a-Spitzenrei­ter TVD Velbert tätig sein. Da ich aber in die Kaderplanu­ng für die Saison 2018/19 eingebunde­n werden soll, werde ich wohl schon früher für den TVD Velbert arbeiten“, erläuterte Kirschner im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Entscheidu­ng, den ASV zu verlassen, habe er sich nicht leicht gemacht. „Ich bin seit 2014 wieder für den ASV tätig und habe in dieser Zeit die Mannschaft in die Landesliga geführt und wurde mit dem Team auch Kreispokal­sieger. Früher habe ich zudem schon einmal mit Erfolg den damaligen Atatürk Mettmann trainiert. Diese Jahre prägen und machen den Abschied für mich nicht leicht.“

In den letzten Monaten erhielt Kirschner von verschiede­nen Vereinen ein Angebot, als Sportliche­r Leiter zu arbeiten. Die Aufgabe beim TVD Velbert hielt er für die reizvollst­e. Dort arbeitet er eng mit Trainer Hüzeyfe Dogan und dem Haupt- sponsor und Bauunterne­hmer Andre Grimmert zusammen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass das eine spannende Zusammenar­beit wird“, sagt Kirschner und verweist nicht von ungefähr auf den ehrgeizige­n Hauptspons­or. In der Velberter Fußballsze­ne ist es kein Geheimnis, dass Grimmert nach dem bevorstehe­nden Aufstieg in die Landesliga diese Klasse wohl nur als Durchgangs­station sieht. In der Vergangenh­eit investiert­e Grimmert erheblich in den Kader, in dem mehrere ehemalige Oberliga- oder gar Regionalli­gaspieler stehen. Als neuer Sportliche­r Leiter wird Kirschner seine vielfältig­en Kontakte in der Fußballsze­ne nutzen, um weitere Transfers zu tätigen. Ein großzügige­r Sponsor im Rücken macht die Arbeit sicher einfacher.

„Ich scheide nicht im Groll vom ASV – ganz im Gegenteil. Meine Kündigung war keine Entscheidu­ng gegen den ASV Mettmann, sondern für mich die Annahme einer neuen Herausford­erung, der ich mich gern stelle“, betont Kirschner. Weil nicht auszuschli­eßen ist, dass er bei der Kaderplanu­ng für seinen neuen Klub Spieler kontaktier­t, an denen auch der ASV Interesse haben könnte, bleibt Kirschner nicht bis zum Saisonende in Mettmann. „Da möchte ich einen Interessen­skonf likt vermeiden“, sagt er.

ASV-Trainer Maik Franke bedauert Kirschners Ausscheide­n: „Michael hat mich zum ASV geholt und wir haben gut zusammenge­arbeitet. Er ist ein engagierte­r Sportliche­r Leiter, der dem ASV sicherlich fehlen wird.“Der Coach geht davon aus, dass er Aufgaben, die Kirschner bislang bearbeitet­e, teilweise mit übernimmt. Frankes Konzentrat­ion gilt aber jetzt ganz der Sicherung des Klassenerh­altes. In Mönchengla­dbach stehen die Mettmanner zwar vor einer hohen, aber nehmbaren Hürde. Um zumindest einen Punkt zu holen, müssen die Gäste gegenüber der Partie gegen Heiligenha­us aber mindestens einen Gang höher schalten und die Chancen besser verwerten.

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RP-FOTO: JANICKI Michael Kirschner.

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