Mit Ehrgeiz und Perfektion zum Erfolg
Wie vielen Schulabgängern mit weiterführendem Abschluss stand Louis der Sinn jedoch zunächst nach einem Studium, im Maschinenbau. Dazu musste der begeisterte Schrauber zunächst ein Praktikum in einem metallverarbeitenden Betrieb durchlaufen. Louis landete im Essener Metallbauunternehmen Klausmeyer-Ossowski, das unter anderem Edelstahl-Treppen, und -geländer, aber auch Möbel selbst produziert.
Der handfertige Louis konnte sofort im Fertigungsprozess einsteigen. Peter KlausmeyerOssowski wollte sich die Chance, ein derartiges Talent zu sichern, nicht entgehen lassen und bot Louis Heitmann eine Lehre zum Metallbauer an. Für Louis war klar: Das ist es, was ich machen will! Er stieg unverzüglich ins soeben begonnene neue Ausbildungsjahr ein, kam so problemlos klar, dass er die Ausbildungszeit um ein ganzes Jahr verkürzen konnte. Bereits zweieinhalb Jahre nach Schulende – im Januar 2016 – hielt der Junghandwerker seinen Gesellenbrief in den Händen. „Heute bin ich froh, mich gegen ein Studium und für eine Ausbildung entschieden zu haben!“, betont Heitmann.
Ein halbes (Arbeits-)Jahr im Beruf später wechselte Louis Vollzeit in die Meisterfortbildung: „Es brannte in mir, ich wollte weiterkommen. Und heute bin ich deutlich weiter als meine damaligen Mitschüler, die an den Hochschulen vor sich hin studieren und zum Teil immer noch nicht wissen, was sie wollen.“
Stolz ist Louis Heitmann auch auf sein Meisterstück, einen Panzerriegel – eine zusätzliche Absperrvorrichtung, die von innen auf einem Türblatt verschraubt wird und im geschlossenen Zustand zusätzli- che Sicherheit bietet. „Die Schwierigkeit war hier, ein Schließsystem zu entwickeln, das in einem 90 Zentimeter langen Rechteckrohr untergebracht ist und einen erheblichen Ausfahrweg von fünf Zentimeter Länge an beiden Riegeln ermöglicht“, ruft der frischgebackene Meister seines Fachs die Aufgabenstellung so präzise auf, wie er einst an dem Mechanismus feilte. Als wohltuend hat Louis auch die Unterstützung und den Rückhalt seiner Familie in der Qualifizierungsphase in Erinnerung, „egal ob Praktikum, Ausbildung oder dann auch Meisterschule. Gerade die Gewissheit, dass im Zweifelsfall auch finanzieller Rückhalt besteht, war Gold wert. Das Meister-Bafög hat zwar größtenteils für das Jahr Meisterschule gereicht, jedoch war der Gedanke daran, dass man nicht alleine da steht, sehr beruhigend.“