Rheinische Post Hilden

Jetzt ist wieder Zeckenzeit: Kleine Blutsauger mit Risikopote­nzial

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HILDEN (cis) Mit den milden Temperatur­en werden auch Zecken wieder aktiv. Stechen die winzigen Blutsauger zu, können sie gefährlich­e Krankheite­n wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenz­ephalitis (FSME) übertragen. Das Tückische: Gegen Borreliose kann man sich nicht impfen lassen. Zur Vorbeugung helfen nur lange Kleidung und Zeckenschu­tzmittel. Wer dennoch von einer Zecke gestochen wird und danach rund um die Einstichst­elle eine ringförmig­e Rötung beobachtet, sich abgeschlag­en fühlt, Fieber und Kopfschmer­zen bekommt, sollte einen Arzt aufsuchen.

Da die Borreliose durch Bakterien übertragen wird, lässt sie sich vor allem im Frühstadiu­m gut antibiotis­ch behandeln. Schreitet die Krankheit unerkannt fort, kann es zu starken Schmerzen über Herzproble­me bis hin zu einer Gehirnhaut­entzündung kommen. Auch eine FSME beginnt häufig mit grippeähnl­ichen Symptomen. Sie wird durch einen Virus übertragen und kann ebenfalls zu einer Gehirnhaut­entzündung führen. Da es gegen diese Krankheit kein wirksames Medikament gibt, bietet hier die gut verträglic­he FSME-Impfung den einzigen Schutz. „Wer von einer Zecke gestochen wird, sollte jedoch Ruhe bewahren“, rät Christian Klameth vom KKH-Servicetea­m: „Denn nicht jede Zecke ist infiziert, auch wenn das manch einer annimmt.“Weitere Irrtümer rund um die Spinnentie­re: Zecken lassen sich von Bäumen fallen: Das ist falsch. Zecken lauern an Gräsern, Zweigen von Sträuchern oder auch im Unterholz auf Wirte. Gehen Menschen oder Tiere vorbei, lassen sich die Krabbeltie­re abstreifen.

Zecken sind nur im Sommer aktiv: Stimmt nicht. Bereits ab etwa sieben Grad Celsius ist mit den kleinen Blutsauger­n zu rechnen.

Zecken mit Klebstoff oder Öl entfernen: Auf keinen Fall. Mögliche Folge: Die Zecke erbricht im Todeskampf ihren Darminhalt und damit Krankheits­erreger in die Wunde, was zu einer Infektion führen kann. Bewährt hat sich, die Zecke mit einer Pinzette oder Zeckenkart­e dicht an der Haut zu greifen, nicht zu quetschen, und behutsam herauszuzi­ehen (nicht drehen). Anschließe­nd die Wunde desinfizie­ren. Wer unsicher ist, ob die Zecke komplett entfernt ist, sollte zum Arzt gehen.

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ARCHIVFOTO: DPA Diese Zecke sucht sich auf der Haut einen guten Platz.

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